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Die Belphegor-Intros finde ich immer wieder äußerst amüsant, beim Rest der Songs wird das Schmunzeln bei mir dann aber leider rasch von einem ununterdrückbaren Gähnen verdrängt:haha: (selbiges gilt auch für Mortician, wobei ich mich bei deren Nintendo-Splatter-Intermezzi dann wirklich nicht mehr auf dem Stuhl halten kann vor lachen:lol:)
Musikalisch sind mir bisher vor allem folgende Intros sehr positiv aufgefallen:
1. As I Lay Dying – Seperation
leitet das neueste Werk AN OCEAN BETWEEN US ein und fängt mit einer einsamen verschwommenen Gitarrenmelodie an, die dann mit Hilfe von Streichern und diversen Soundspielereien langsam lauter wird und schließlich perfekt den ersten Song einleitet. Sehr simpel aber trotzdem definitiv eins der besten und effektivsten Metalcore-Intros, die mir bisher so zu Gehör gekommen sind!
2. Bathory – Odens Ride Over Nordland
Wenn es etwas gibt, was mich an nordischem Black-/Pagan-Metal immer wieder extrem fasziniert, dann sind es die Intros. In keinem anderen Genre sind die Instrumentalpassagen derart angsteinflößend und gänsehauterregend wie im BM! Und was diese Kriterien betrifft, ist das BLOOD, FIRE, DEATH-Intro von Bathory bei mir die Nummer eins schlechthin! Die langsam anschwellenden Chöre und die hohen Schreie im Hintergrund (die mich leicht an die schwarzen Reiter aus „Der Herr der Ringe“ erinnern:P) sind einfach nur göttlich! Schade, dass nicht alle Songs auf dem Album diese einzigartige Atmosphäre halten können!
3. Cradle Of Filth – Intro der Best off „Lovecraft And Witchhearts I“
Meine gute alte Einstiegsband! Auch wenn mir die neueren Outputs seit NYMPHETAMINE leider überhaupt nicht mehr zugesagt haben und ich die Band generell in den letzten Jahren ziemlich vernachlässigt habe, habe ich immer noch keine Band kennen gelernt, die es so perfekt versteht, extremen Metal mit klassischen Elementen zu verbinden. Bei diesem Intro wird das besonders deutlich! Zu der Art und Weise, wie hier die einzelnen Instrumente nacheinander eingesetzt werden und wie das ganze harmonisch aufgebaut ist, kann ich nur sagen: Da hätte selbst der gute alte Richard Wagner seinen Hut gezogen!;-)
4. Dark Fortress – The Acarnum Of The Cursed (vom Album „Tales From The Eternal Dusk“)
Noch eins dieser ganz grandiosen Black-Metal-Intros, wo ich mich, wenn ich die Augen schließe, auf einmal auf einem einsamen vernebelten Friedhof irgendwo im hohen Norden befinde, mutterseelenallein bin und zum Schluss von bösen Geistern umringt und unter die Erde gezerrt werde! Gänsehaut-Garantie, auch wenn es meiner Meinung nach in Puncto Intensität nicht ganz an Bathory herankommt!
5. Enter Shikari – Stand Your Ground, This Is Ancient Ground
leitet das kongeniale Debüt E TAKE TO THE SKIES ein, was meiner Meinung nach generell ein Album ist, was mindestens genauso von den vielen futuristischen Interludes lebt, wie von den eigentlichen Songs. Diese bilden nämlich die Grundatmosphäre des Postcore-Albums, die eigentlichen Songs sind dann sozusagen nur noch darin „eingebettet“.
Das Intro beginnt mit einem Synthie-Chor, der von Industrial-Effekten untermalt wird, im Hintergrund erklingen leise Gang-Shouts und Schreie! Könnte man mit ein wenig Phantasie fast als die Science-Fiction-Variante von Bathorys „Odens Ride Over Nordland“ durchgehen lassen.
6. Mercenary – Into The Sea Of Dark Desires (11 DREAMS)
Dieses Intro ist für mich der Beweis, dass man, wenn man es wirklich drauf hat, weder aufwändige Orchesterarrangements noch einzigartige Synthie-Effekte braucht. Hier sind es nur ein paar Streicher, die eine einfache getragene, aber zugleich unglaublich wehmütige Melodie spielen, und es wird mir feucht um die Augen. Könnte aber auch daran liegen, dass diese Band für mich generell die Metal-Offenbarung des neuen Jahrtausends ist!:horns:
7. Moonspell – At Tragic Heights (NIGHT ETERNAL)
Hier verschmelzen Bombast und Atmosphäre zu einer nahezu unvergleichlichen Macht. Das epische Thema erinnert wieder an Bathory (oder meinetwegen auch Dissection), die Instrumentierung könnte allerdings auch vom neuen Judas-Priest-Album stammen. Musikalisch für mich nicht ganz perfekt, da sich das Thema einfach zu oft wiederholt, dafür ist es soundtechnisch kaum zu toppen!
8. Raunchy – This Blackout Is Your Apocalypse (WASTELAND DISCOTEQUE)
Generell war ich von der neuen Langrille der Dänischen Modern-Metaller leider insgesamt etwas enttäuscht (Hits, wo seid ihr???:-|), das Intro jedoch hat wieder alles, was man sich als Raunchy-Fanboy wünscht. Die putzigen „Huhuhuhuh“-Kopfstimmen-Chöre, eine melodische Gitarrenmelodie, die an Soilwork zu ihren besten Zeiten erinnert, sowie ein feiner und erst beim mehrmaligen Hören erkennbarer Industrial-Teppich drunter!
Gut, das war dann mal ein bisschen ausführlicher, aber das muss ja auch mal sein!:)
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Musik schafft Ordnung aus dem Chaos: denn der Rhythmus bringt das Auseinanderstrebende zur Einmütigkeit, die Melodie setzt das Zusammenhanglose in Zusammenhang, und die Harmonie macht das Unverträgliche verträglich! (Hehudi Menuhin, 1972)