Re: M E T A L L I C A – Arena Auf Schalke 10.06.04

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#240409  | PERMALINK

Henrik

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Beiträge: 1,673

Moin,
Hier mein Bericht vom 10.6 in Schalke:

Um ca. 14 Uhr war ich an der Arena und bin zu den Schlangen gegangen. Hätte ich mich hinten angestellt, wäre ich vermutlich zu Metallica nicht mehr reingekommen, deshalb habe ich ein bisschen ‚gemogelt‘ und bin unter der Absperrung irgendwo vorne reingegangen. 😉
Nach 2 Stunden warten ging dann der Einlass los und ich renne mit meiner Begleitung nach vorne um in den Pit zu kommen, und tatsächlich haben wir noch 2 blaue Bändchen bekommen (der Innenraum war dreigeteilt, die ersten beiden Teile hatten viel Platz, ich war im zweiten). Nach einer Stunde warten kamen dann die Lostprophets (man, was war das für ein Luxus einfach so durch die gequetschten Massen hindurchzulaufen und sich im Pit hinzusetzen…).

Lostprophets
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Die Jungs waren stellenweise härter als gedacht, aber dennoch irgendwie langweiliger Einheitsbrei. Es hat auch von Zuschauerseite aus keine großen Reaktionen gegeben. Diese Tour war eindeutig zu gross für sie. Die Hälfte des Gigs habe ich in der Klo-Ansteh-Schlange verbracht, und ich bin nicht gerade traurig drüber… nach ca. 40 Minuten war es glücklicherweise vorbei.

Slipknot
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Wow! Als Slipknot-Gegner muss ich jetzt echt mal sagen, dass die schon einiges draufhatten. Da ich viel Kohle für meine Karte bezahlt habe, bin ich natürlich in den Mosh-Pit rein und hab‘ mit allen Jungs da um die Wette gepogt. War schon was geiles, auch wenn man die Songs nicht kannte (der Sound war übrigens absolut nicht zu leise!). Bei der Single ‚Duality‘ ging es dermassen ab, da konnte sich fast keiner mehr halten. Genial! Derart aufgeheizt konnte es ja nur noch besser werden! Später dann hat Corey auch in GE einen Applaus für die Lostprophets gefordert. Nette Geste. – Ach ja, es hat wirklich JEDER bei diesem 555/666-Song (oder wie der heisst) mitgemacht. Ich habe sogar ein paar Leute mit selbstgemachten Masken gesehen (und auffällig viele Slipknot-Logo-Tattos)! Nach diesem klasse Gig denke ich mal über den Kauf einer CD von ihnen nach, hehe.

Metallica
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Die Stimmung stieg, und „It’s A Long Way To The Top‘ „dröhnt“ aus den Boxen, danach folgt das Intro ‚The Ecstasy Of Gold‘ (mit Filmchen im Hintergrund), und dann steht James auf der Bühne und bläst mit den anderen ‚Blackened‘ raus. Auch bei den folgenden Songs hat das Publikum Zeile für Zeile mitgesungen, so dass James sagte: „Ich würde euch alle gerne mit auf die Tour nehmen!“. Der Sound kam von meiner Position etwas matschig rüber, auch der Gesang war ein wenig zu leise. Aber sonst gab es nix zu meckern. Nach der ersten Zugabe kam dann das geilste überhaupt. James: „Jetzt kommt ein Song, den wir noch nie in Deutschland gespielt haben: METAL MILITA!“. Natürlich ist das Publikum völlig ausgerastet und war am springen. Ein genialer Gig, vor allem weil auch fast alle Klassiker dabei waren (aber leider fehlten ‚For Whom The Bell Tolls‘ und ‚Welcome Home‘!). Metallica zeigten eine große Spielfreude und verteilten auch am Ende noch Plektren und Stöcke (wie die sich da teilweise drum geprügelt haben, war schon heftigst). Auch James sypathische Ansagen trugen zur Stimmung bei, er ist einfach ein grandioser Frontmann, der das Publikum perfekt anheizen kann. Am Ende des Konzertes hat jeder der vier noch was in’s Mikro gesprochen, und Lars ist mit einer Fahne durch die Gegend gelaufen. Noch was: Lustig war es immer, wie die ganzen Roadies über die Bühne gerannt sind, da Kirk bei jedem seiner Gesangs-Parts das Mikro umgeschmissen hat.

Fazit
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Die Show war definitiv ihr Geld wert, aber die Lostprophets und einige organisatorische Dinge hätten nicht sein müssen. So gab es zum Beispiel vor den Klos längere Schlangen als vor dem Bierstand. Eine halbe Stunde warten war keine Seltenheit. Des weiteren nervte noch diese beschissene Knappenkarte, aber es ging. Die T-Shirt-Preise waren mit 30 Tacken zwar unter aller Sau, aber natürlich musste ich eins haben, da auch die Motive sehr geil sind (und hinten sogar ‚Gelsenkirchen, Germany‘ draufsteht)! 😉 Das Bier und die Verpflegung ging vom Preis her eigentlich, 2,80€ für 0,5l Bier sind noch gerade akzeptabel. Die Leute waren alle genial, es gab keine Prügeleien etc., und wenn man im Mosh-Pit auf die Fresse geflogen ist, kamen sofort 50 leute an und haben versucht, dich aufzuheben, sehr geil. Eine gute Idee war auch, dass im Backdrop 4 riesige Monitore hingen, und ständig liefen einige Kameramänner über die Bühne und filmten Band und Publikum, und alles war dann oben zu sehen (wie bei Rock Am Ring). Bei manchen Songs gab es dann noch spezielle Einspieler, bei ‚Master…‘ sah man etwa das Cover der Scheibe, bei ‚St. Anger‘ die Faust, und bei ‚Enter…‘ einen alten Mann, der diesen einen Part im Song spricht. Slipknot haben in den Monitoren die ganze Zeit nur ihr Logo gehabt.
Da es meine erste Metallica-Show war, kann ich nicht sagen, wie sie im Vergleich zu anderen war, aber ich finde, einige Songs in der Setlist hätten nicht sein müssen (‚Holier…‘, ‚I Disappear‘). Die geilsten Momente waren IMHO bei ‚Creeping Death‘, als das ganze, aber wirklich das ganze Publikum diesen „Die! Die!“-Chor mitgemacht hat, der Mosh-Pit bei St. Anger und das Gespringe bei ‚Enter Sandman‘. Nur leider haben sie wieder nicht ‚Motorbreath‘ gespielt.

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Setlist Gelsenkirchen (Reihenfolge stimmt nicht, kann mich nicht an alles genau erinnern)

Blackened
Fuel
The Four Horsemen
I Disappear
Creeping Death
Fade To Black
Sad But True
Frantic
Holier Than Thou
Battery
Wherever I May Roam
St. Anger
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One
Nothing Else Matters
Master Of Puppets
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Metal Militia
Seek & Destroy
Enter Sandman

Ich bekomme noch Bilder, die kann ich ja dann hier posten (Jemand, den wir dort kennengelernt haben, hat ’ne Kamera reingeschmuggelt und die ganze Zeit Bilder gemacht). Als er irgendwann ein Bild machen wollte, kam auf einmal ein Security-Mann aus dem Nichts und hat sie ihm aus der Hand gerissen, aber er hat sie sich sofort wiedergeholt, mit dem Versprechen, keine Bilder mehr zu machen 😆 (d.h. es kamen noch ca. 25 dazu, der Security-Mann hat uns das ganze Konzert über sehr verärgert angeguckt, weil er uns nicht mehr erreichen konnte).

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