Re: Die Metalenttäuschung 2003

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guitarwiz308

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Beiträge: 927

shifter

Raven

Metallihead

shifter

St.Anger ist eine Frechheit. Einige Songs wären zwar ganz ok, aber sie sind generell zu lang und die Produktion ist unter aller Sau. Ich hab Metallica damals mit „And Justice For All“ kennengelernt[…]

*looooooooool*
na dann musst du dich doch wie zu hause fühlen and justice for all hat auch ne kack produktion! und der titeltrack hat auch seine 9 minuten!
auch viele lange lieder drauf, jaja…
das post is eher spassig gemeint… 😉
aber trotzdem.. 🙄

So ganz unrecht hast Du aber trotzdem nicht…

nä! da gibt’s ganz gewaltige unterschiede. klar ist die produktion von „and justice for all“ nicht gerade weltklasse (der bass fehlt), aber sie ist dann doch noch um einiges besser (weil transparenter) als die „st.anger“. bei der justice klingt das drum nicht wie ein kochtopf und die gitarren stehen produktionstechnisch denen der „master of puppets“ in nichts nach. „justice“ klingt produktionstechnisch vielleicht nicht optimal, aber „st.anger“ ist ein desaster, das ich nicht komplett an einem stück durchhören kann. dazu kommt: in den letzten 10-15 jahren hat sich in sachen produktion unheimlich viel getan. eine produktion wie die der neuen nickelback oder der letzten rammstein wäre ende der 80er nicht machbar gewesen. was ich damit sagen will: damals herrschten andere massstäbe und von den alben die in meinem schrank stehen hab und die 1988 erschienen sind, ist justice zwar nicht die bestproduzierteste, aber auch nicht die schlechteste. von allen 2003 erschienen alben steht bei mir aber keine die noch schlechter tönt als „st.anger“. und mal hand aufs herz: „justice“ klingt auch 16 jahre nach veröffentlichung immer noch besser als „st.anger“.

ein weiterer wichtiger punkt sind die songs. auf „st.anger“ sind sie vornehmlich einfach lang. parts werden x-mal wiederholt und es gibt keine soli (was zwar nicht weiter schlimm wäre, wären die songs wenigstens interessanter). bei justice war das etwas anders. da sind die songs zwar auch lang, aber sie bestehen meist aus x-verschiedenen riffs und das hält sie interessant. mal ganz abgesehen davon stehen auf „justice“ mit „blackened“, „one“, „dyers eve“ und „harvester of sorrow“ 4 der besten metallica songs überhaupt und auch das restliche material fällt nicht wirklich dagegen ab, wohingegen „st.anger“ meiner meinung nach mit „frantic“ und dem titelsong gerade mal zwei geile songs enthält.

ein weiterer punkt sind die dämlichen texte auf „st.anger“. entweder erschliesst sich mir ihre tiefere bedeutung nicht, oder sie sind einfach nur bescheuert.

alles in allem klingt „st.anger“ einfach unrund und nicht ausgereift. der miese sound zerstört jegliche guten songansätze. ich bin nicht in der lage überhaupt genau hinzuhören was da passiert, weil die scheissproduktion wie eine wand vor den songs steht. das ist in etwa so, wie wenn du eine milchglasscheibe vor ein gemälde stellst, dann erkennst du auch nix mehr. eine produktion sollte transparent sein, sie sollte nicht von den songs ablenken, man sollte jedes instrument einzeln heraushören können wenn man hinhört. bei st.anger steht das drum im vordergrund und übertüncht alles andere, die gitarren klingen undifferenziert und sind wir doch mal ehrlich: jede demoband die dieses album bei einer plattenfirma abgegen hätte, hätte mit sicherheit keinen deal gekriegt. zu recht wie ich finde.

und noch abschliessend was zu den aussagen von lars ulrich. in interviews sagte er, er könne die aufregung nicht verstehen, die um den snaresound gemacht werde. ihm sei ihm studio danach gewesen und er mochte den klang und fand dass die songs so klingen sollten. aha. ich frag mich dann einfach nur folgendes: bei allen konzerten die ich im fernsehen und live auf der letzten tour gesehen habe, sowie bei allen tv-auftritten die die band absolviert hat, hat lars ulrich im gegensatz zum album den snareteppich angespannt. sogar auf der bonus-dvd der cd hat er ihn angespannt und sogar da, bei dieser proberaumaufnahme, klingen die songs besser!!! das widerspricht allen seinen aussagen. sooo toll kann ers dann also doch wieder nicht gefunden haben als dass er konsequent gewesen wäre, die songs jeweils mit entspanntem teppich zu spielen. als fan fühle ich mich da einfach verarscht. bei der nächsten platte der band werd ich mich jedenfalls davor hüten sie einfach blind zu kaufen.

genau wie die sich immer wiederholenden Riffs ist das bei dem gesang bzw. den texten genau so. Besonders bei „My World“ fiel mir das aus. Das my world wird andauernd wiederholt. Das geht mir tierisch auf den sack.

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