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Lazarus_132ich bin ja immernoch der festen ansicht dass es dem planeten ohne uns deutlich besser gehen würde und dass die allgemeine menschheit einfach zu arrogant ist sich es selbst einzugestehen wie verdammt nutzlos wir doch eigentlich sind. … aber ok ich habe nix gesagt
mehrere Dinge:
(Ich gehe in der Folge davon aus, dass du mit Planet nicht wirklich Planet, sondern die Biosphäre (oder die Erde als belebter Planet = Planet + Biosphäre) meinst. Denn der Planet Erde und das auf ihm vorkommende Leben sind zwei grundsätzlich voneinander losgelöste Dinge. Ähnlich einem moosbewachsenen Stein.)
Was soll das bedeuten, es geht der Biosphäre besser?
Ich sehe zwei Möglichkeiten, beide ein Reinfall:
A) Du gehst davon aus, dass der Planet ein Bewusstsein hat, die es ihm überhaupt ermöglichen Präferenzen zu haben*. Das Problem hierbei ist: woher sollen wir wissen, welche Präferenzen das sind? „x ist besser für den Planeten“ ist nichts anderes als eine Umformulierung von „x ist Gottes Wille“. Beide male frage ich: woher sollen wir das wissen? Wir haben keinen nachweisbaren Weg mit der Biosphäre in Kontakt zu treten. Woher sollen wir wissen, dass wir der Biosphäre schaden? Vielleicht tun war das gar nicht, vielleicht, ist es ja auch unsere Bestimmung die Erde für etwas neues vorzubereiten. Ähnlich wie vor 65 mio Jahren, als auch 50% aller Tierarten ausstarben (vor allem Klatblüter)und es so ermöglicht wurde, dass die Säugetiere sich als (zumindest optisch) dominante Klasse entwickeln konnten.
Beides zu behaupten und auch alles dazwischen, halte ich für Unsinn. Wir haben ganz einfach keinen Zugang zu den Präferenzen der Biosphäre. Es liegt jenseits unseres Erkenntnisvermögens.
B) Du meinst gar nicht, dass die Biosphäre ein Bewusstsein hat, sondern überträgst einfach menschliche Begriffe auf die Erde, gerade so als wär Sie ein Mensch. Ich denke, schon alleine diese Formulierung reicht um die fatale Problematik aufzuzeigen.
Natürlich schlägt das mit dem Nutzlos in die genau selbe Kerbe. Denn einen Nutzen hat irgendwas nur, wenn es zum Erreichen eines Ziels dient. Ist es mein Ziel Holz zu spalten, ist ein Beil von Nutzen, will ich jedoch etwas zu Papier bringen, ist es nutzlos. So oder so ist die Frage des Nutzens abhängig von einem Ziel und somit von Wille womit wir wieder bei dem Problem mit dem Bewusstsein von oben angelangt sind. Wessen Ziele sollen das nämlich sein?
*(für die Interessierten, das geht Richtung Lovelocks Gaia Theorie)
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