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tsOrndas ist sowas von sinnlos.
und nein die kategorien gäbe es nicht. so wenig wie es zahlen gäbe oder hänsel und gretel.tja… das meine damen und herren kommt dabei heraus, wenn man sowas wie die mathematik auf die philosophie oder eines ihrer teilgebiete, die ethik nämlich, umlegen möchte. analogien scheinen ja oft ganz plausibel sein, aber sie funktionieren eben oft nicht: Mathematik und Ethik sind zu verschieden. 1) die Mathematik ist inhaltsleer 2) die Ethik ist alles andere als inhaltsleer. oder aber: die Analogie von wahr/falsch mit gut/schlecht funktioniert auch schon nicht. entweder ist etwas wahr oder es ist falsch, dagegen kann etwas gut oder schlecht, aber auch besser oder schlechter sein: hier gibts ein kontinuum da 2 diskrete werte.
weiters liefert ein ethisches system keine „verwendbaren ergebnisse“ sondern nur gedanken und möglichkeiten. die ethik besteht so wie die wirklichkeit nicht in diskreten ergebnissen… im fall der Wirklichkeit nicht in Diskretion sondern in einem kontinuität (die ja bekanntermaßen nicht übersetzt werden kann)weiters halte ich die ganze überlegung für sinnlos, da es keine ethik ohne den menschen gibt. und eine zu konstruieren die die nichtexistenz des menschen als gut ansieht, naja ich weiß nicht mal ob das möglich ist. das ist nur möglich wenn man bezüglich der ethik von einem kompletten konstruktivismus ausgeht. da ich mich aber mit ethik nicht beschäftige – finde ich einfach zu langweilig – kann ich hierzu nicht viel sagen.
so, jetzt habe ich ein bisschen zeit, um darauf zu antworten.
1, es gäbe auch ohne den menschen zahlen, nur eben keinen der sie anwendet. die existenz von formalen systemen ist unabhängig von physischem – es gab zahlen natürlich schon immer, weil die zahlen, wie wir sie kennen ein konzept sind, das man nicht „erfinden“ muss, und das nichts bedarf um zu existieren. wir bedienen uns nur dieses konzepts.
was du mit „inhaltsleer“ genau meinst, weiß ich nicht, daher kann ich darauf auch nicht antworten. es spielt allerdings auch keine rolle, weil ich nie behauptet habe, dass mathematik und ethik das gleiche wären – daher sind unterschiede durchaus akzeptabel. auch, dass es für die güte einer handlung ein stetiges maß gibt, und eine math. aussage entweder komplett wahr oder komplett falsch ist, spielt hierbei keine rolle – was eine rolle spielt, ist, dass man aus einem ethischen system, ebenso wie aus einem formalen mathematischen system, dinge ableiten kann. kann man ableiten, dass eine handlung die axiomatische definition von gut, die eben ein ethisches system bietet bis zu einem gewissen grat erfüllt, nennt man die handlung eben „gut“ – und kann natürlich, wie du auch richtig gesagt hast, unter umständen sogar den grad der „güte“ beurteilen. ähnliche konzepte gibt es aber auch in der mathematik, aber das nur nebenbei.
unter dem begriff „verwendbare ergebnisse“ verstehe ich eben genau das gleiche wie du – man könnte sich danach richten, wenn man wollte – also sind sie verwendbar.
so, und weil du mir nicht glaubst, dass es möglich wäre eine ethik zu erstellen, die die nichtexistenz des menschen als gut ansieht, will ich dir den gefallen tun, und es dir einfach vormachen:
Axiom:
Die existenz des menschen ist schlecht.
ableitung: trivial.
q.e.d.
natürlich, und da gehe ich ebenfalls mit dir konform, existiert kein „praktischer“ grund, aus dem man sich für mein konstruiertes, einfaches beispiel eines ethischen systems entscheiden sollte, und dieses oder ein anderes als grundlage für sein handeln wählen sollte – es wäre ja höchst merkwürdig, aber es wäre theoretisch möglich, und darum geht es mir.
so, und auf das „der mensch ist allesfresser, also ist fleischessen nichts schlehctes“-gesabbel von lazarus gehe ich auch noch ein. solche aussagen nerven mich einfach derart, ich kann mich nicht zurückhalten:
ja, der mensch ist allesfresser. der grund darin liegt selbstverständlich in der evolution – und die ist kein ethischer leitfaden, verdammtnochmal! jedenfalls wäre es recht unzweckmäßig sie zu seinem ethischen leitfaden zu machen – welchen nutzen sollte eine gesellschaft daraus bittesehr haben? der mensch hat durch die evolution genauso die fähigkeit zu kämpfen, und andere (menschen) zu töten erhalten – das ist allerdings keine berechtigung dies auch dauernd zu tun. die evolution ist bloß der grund unserer existenz, sie erklärt nur, warum es menschen gibt. einen sinn müssen wir unserem dasein allerdings selbst geben, und der ist unabhängig von unserer entstehungsgeschichte.