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EricAdamsAlles schön und gut . Aber man kann doch auch z.b eine Amerikanische oder Englische oder Russische tragen wenn man auf Neofolk und BDSM abfährt . Nur sind die Uniformen entweder Original Wehrmachtsuniformen oder eben Kopien dieser . Jedenfalls zielt man anscheinend darauf ab den stil der 30ger jahre nachzuahmen mit allem was dazu gehört zu so einer Uniform . Und dann noch dazu den Death in June Totenkopf als Kragenspiegel aufgenäht . Also das legt ja wohl schon den Verdachtsmoment nahe , oder meinst du nicht .
Die Frage, warum ausgerechnet die Uniformen und Insignien der  Nazizeit solche Faszination hervorrufen ist nicht wirklich neu und zieht  sich durch sämtliche Unterhaltungsformen und Genres, auch viele Bands  anderer Genres haben sich da reichlich bedient, oder nimm beim Film  diesen ganzen Nazisploitation-Kram oder solche literarische Perlen  (*hüstel*) wie „The ass goblins of Auschwitz“ oder „Adolf in  Wonderland“… warum interessieren sich Leute für solchen Kram und was  fasziniert sie daran? Darüber sind zahllose Abhandlungen und was weiß  ich geschrieben worden, die versuchen, diese Frage zu klären, such mal  nach amazon nach Sachbüchern wie  „Nazi-Chic und Nazi-Trash:  Faschistische Ästhetik in der populären Kultur“ oder „Sadiconazista“  oder such dir was dazu im Internet, wenn du eine Antwort darauf wirklich  finden willst.
Was ich damit sagen will: das ist beileibe kein  Neofolk-spezifisches, sondern ein Thema für sich, wenn du dich mit  Neofolk beschäftigen willst, dann beschäftige dich mit den Bands, ihrer  Geschichte, ihren Texten und den Bezügen, auf die sie zurückgreifen, und  bleib nicht bei Äußerlichkeiten stehen und sei dann der Meinung, du  wüßtest jetzt alles darüber. 
[Quote=Dea][…]Wenn du dich also mit Neofolk beschäftigen (und ich meine ernsthaft  beschäftigen) willst, kommst du um diese Bands nicht vorbei, denn du  wirst kaum etwas finden, was tiefergehender und ernsthafterer Neofolk  ist, als die genannten. Man kann sich nicht die Rosinen rauspicken und  sagen: ja, ok die hippieangehauchten, leicht mittelalterlichen Kombos  sind gut und der Rest ist Schrott. Du wirst dich durch den Dreck wühlen  müssen, dich richtig reingraben, reinfühlen und so verstehen lernen,  worum es geht.
Wenn du nicht bereit bist, dich mit der Ästhetik des Genres  auseinanderzusetzen, solltest du es einfach lassen. Das militante  Äussere gehört zum Neofolk wie die Kutte zum Metaller. So ist das nun  mal. Jede Szene hat ihre Stilmittel, bei Neofolk ist es nunmal das  militante, uniformitische. So what?
Man kann Ästhetik gut finden, ohne die Ideologie dahinter, das ist kein  Problem, wenn man gelernt hat zu differenzieren.[…]
Gut geschrieben, so ist es!
DeaIm Übrigen halte ich es für ein Gerücht, dass alle Uniformfetischisten auf BDSM stehen. Man wird in diesem Umfeld nicht mehr oder weniger BDSMler finden, wie durch den Querschnitt der Otto-Normal-Verbraucher.
Das wollte ich damit auch nicht sagen, sorry, wenn das falsch rübergekommen ist… BDSM und Fetischismus sind zwei völlig verschiedene Dinge, werden aber nun mal allgemein oft als „Die BDSM-Szene“ zusammengefaßt, gerade von Unwissenden, deshalb hab ich das jetzt mal so lapidar unter „BDSM-Szene“ zusammengefaßt.
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“The road to excess leads to the palace of wisdom...for we never know what is enough until we know what is more than enough.” (William Blake) http://www.lastfm.de/user/SisterSinister