Re: Der Filmtrailer-Thread

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Daray

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Metalhead 666
Im übrigen mag man heute drüber lächeln. Die Geschichten in diesen Serien stehen denen heute in nichts nach.

Nehmen wir TNG (das wir scheinbar beide gut kennen): Für den grossteil dieser Serie gilt: sie wollten eine komplette Geschichte in 45 – 50 Minuten erzählen mit allenfalls einem oder zwei Zweiteilern. Die Geschichten wurden von unterschiedlichen Leuten geschrieben von unterschiedlichen Regisseuren gefilmt und waren entsprechend wenig kohärent. Es sind „Die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise“, plural. Es sind Episoden, keine zusammenhängende Geschichte. Ich bevorzuge Serien, die sich Zeit nehmen, die Geschichte und die Charaktere aufzubauen. Vergleiche die Tiefe der Charaktere und die Tiefe der Story an Bord der NCC-1701-D schon nur mit der von DS9 (und das war zu grossen teilen immer noch episodenhaft).
Oder anders gesagt, früher wurden Serien oft Folge für folge geschrieben und gedreht, bis die Serie abgesetzt wurde oder die Schauspieler keinen Bock mehr hatten.

Heute gibt es viel mehr Serien, die einen echten Plot haben, die wissen, welche Geschichte (hier singular) sie erzählen wollen in wie vielen Folgen/Seasons. Und sowas macht eine Serie für mich (!) ungleich besser. Aber es gab diese auch schon früher. Bloss halt weniger.

Neben den Geschichten kommt noch der technische Aspekt hinzu, der sich auch auf die Qualität der schauspielerischen Leistungen auswirkt. Früher hatte eine Filmcrew so und so viel Meter Film pro Tag zur Verfügung. Die Anzahl takes war radikal beschränkt. Mit der Digitalisierung ist dieser massive Kostenfaktor eleminiert. Ein Regisseur kann heute mehr ausprobieren, kreativer sein und das beste aus seinen Schauspielern holen, während früher viel mehr Kompromisse notig waren.

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