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YATTERING – GENOCIDE (2002)
Mitwirkende Musiker:
Thrufel – Guitars
Zabek – Drums
Hudy – Guitars
Svierszcz – Bass & Vocals
Tracklist:
1. Genocide (Intro)
2. Schism
3. Message To M.A.R.I.O. (Interlude)
4. Non-Adapted Socially
5. Panic In A Sea Of Blood
6. Inflow (Thought From Outside)
7. Non-Typical Homo
8. Rapist`s Victim
9. Sentence (To Die)
10. Temptation Of A Crime
11. Murderer (You Are)
12. Living Bomb (+ Hidden Track)
Die Welt ist ungerecht! Der Grund, welcher mich zu diesem Statement verleitet, ist die Tatsache, dass eine Band wie Yattering sich aufgelöst hat und deshalb nie wieder ein Album wie dieses einspielen wird. Für mich kommt das einem Sexentzug gleich. (Und das sage ich als Jungfrau!)
Yattering waren mir bis im Frühling 2003 kein Begriff. Damals liess ich die Scheibe mitgehen, da ich glaubte, im Legacy (Damals hab ich diese Postille noch gelesen) sei die mal empfohlen worden. (In Wirklichkeit wars ne Rezi zu ner DVD der Band, wie ich später feststellte)
Es war nicht Liebe auf den ersten „Höreindruck“. Ich konnte mir in den ersten paar Monaten, in denen ich die Scheibe besass, nie mehr als 2-3 Stücke anhören, danach habe ich die CD angeödet aus dem Schacht gefischt und ins Regal zurückgestellt, wo sie für ein paar Wochen ungehört verstaubte. Und wie so oft erwischt es einem erst so richtig beim zweiten Mal. Man muss bei dieser Scheibe halt schon etwas genauer hinhören.
Yattering spielen brutalen Death Metal polnischer Prägung, mit starker technischer „Schlagseite“ versteht sich. Dies tun sie abseits von Bands wie Decapitated, Vader, Behemoth, Gorguts, Cannical Corpse, Cryptopsy und wie sie noch alle heissen…Yattering beackern auf dieser Scheibe ihr ganz eigenes Feld. Trotzdem dürfen/müssen Fans obiger Bands in „Genocide“ mal reinhören, man wird es (spätestens beim 3 Hördurchgang) nicht bereuen. Allerdings muss man zuerst noch ein paar Hindernisse überwinden: Der Gitarrensound ist in meinen Ohren etwas matschig und drucklos geraten, der Bass wurde zu weit nach hinten gemischt, Gesang und Schlagzeug hätte man hingegen etwas zurücknehmen sollen. Die Produktion ist aber allgemein betrachtet trotzdem nicht übel, dennoch hätten Yattering mit einer Produktion, welche keine der eben genannten Mankos enthält, wohl ein breiteres Publikum erreichen können.
Wenn man diese „Nuss“ erstmal geknackt hat, eröffnet sich einem ein DM-Album voller interessanter Details, die durch den rauhen und ungeschliffenen Charakter der Scheibe etwas verlorengehen: Während die ersten zwei Songs (Intro und „Message To M.A.R.I.O.“) noch eher mit dezenter Frickelei aufwarten, wirds bei „Panic In A Sea Of Blood“ so richtig mörderisch: Schlagzeuger Zabek eröffnet mit einem mäandernden und hypnotischen Drumpattern, welches er mit lauter rhythmischer Fiesheiten spickt (Metrik ist etwas für Mädchen!), das Gitarrenduo gibt dir mit gewohnter DM-Sechsaiten-Kost (Welche auch schon mal elektronisch leicht verfremdet daherkommt) den Rest. Ständig gibt es grindige Ausbrüche, jazzig anmutender DM duelliert sich mit für Death Metal-Bands dieser Währung untypischen groove-betonten Parts. Insbesondere fällt mir als Schlagzeuger Zabek`s exzessiver Gebrauch der Becken und der Hi-Hat auf, ich höre sowas irgendwie eher selten im (Death-) Metal. Auch ansonsten beeindruckt mich der (meiner Meinung nach beste Schlagzeuger Polens) Drummer mit unglaublich stilsicherem, technisch-versiertem Drumming, seine Bandkollegen können da nicht ganz mithalten, was sich aber mitnichten in negativer Weise aufs Album niederschlägt.
Herzstück (Und zugleich Rausschmeisser…) des Albums ist das knapp 6-minütige „Living Bomb“, welches die Scheibe mehr als würdig beendet: Auch hier treffen Blast-Beats, Drum`n`Bass-hafte Rhythmusfiguren und dezentes Jazz-Drumming, welches in Kombination mit mörderisch präzisem Riffing (+ exzessivem Herumsolieren gegen Ende des Stückes) jeden Stiernacken wie ein Streichhölzchen brechen lässt.
Wenn du dich also als Fan technischer, experimenteller und innovativer Musik betrachtest, kann ich dir dieses Album wärmstens empfehlen! Du kannst dir selbstverständlich auch noch grad die anderen 3 Studioalben holen, von denen sich 2 eher im traditionellen Florida-Sumpf tümmeln und eines wohl das Ergebnis exzessiven Drogenkonsums im Studio ist. (Gemeint ist das „post-human“ veröffentlichte, eigentliche dritte Album „III“)
PS: Wer einen Rechtschreibefehler findet, darf ihn behalten, allfällige „Mangelerscheinungen“ des Reviews sind mir unverzüglich per PM zu melden.
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Does emotional music have quite an effect on you? Do you feel sometimes like age is against you? Sing and rejoice and sing and rejoice!