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Habe zwar schon im Schwarzwurzel-Thread was dazu geschrieben, aufgrund der musikalischen Überschneidungen soll man hier aber auch was davon mitbekommen:
palezWheels Within Wheels verbindet bei genauerer Betrachtung nur der höchstens halbtypische Wespenschwarm-Gitarrensound mit dem Black Metal, unter dieser rissigen Fassade verbirgt sich hervorragender Mädchendrone. Das Soundbild gleicht einer rostzerfressenen Kreissäge, die sich zentimetertief ins Fleisch schneidet, die Melodien versprühen handausstreckenden Pathos, Fatalismus, Epik und Anmut, verkünden das Ende durch die Blume und erinnern somit entfernt auch an Nadja und Menace Ruine. Kopfhörerpflicht!
Ich tue ich irgendwie schwer damit, zu erfassen, was genau Fell Voices nun von üblichen Vertretern des Raw Black Metal unterscheidet, es scheinen Nuancen zu sein, sie doch aber Welten zu trennen. In dieser Musik werden in uferlosen Kompositionen Gebirgsmassive aus Schwefelwolken aufgebaut und bei ihrem Zusammenbruch und ihrer Ausbreitung beobachtet. Man stelle sich einfach eine Mischung aus der Kompromisslosigkeit von S.V.E.S.T., der songwriterischen Brillanz und dem Melodieverständnis von Weakling und eventuell noch Paysage d’Hiver in weniger nervenzersägend höhenlastig vor; dronezersetzter, dabei innerlich lodernder Black Metal mit großartig dynamischem und getriebenem Drumming und einer für diese Art von Musik perfekten Produktion. Dass ich so etwas ausgerechnet über die LoFi-Apologeten von Fell Voices sage…habe ich nun etwa den BM verstanden? Hoppla.
Habe mich dabei erwischt, seit Freitag quasi nichts anderes mehr zu hören, gehört locker zum Besten, was ich in letzter Zeit aus der Sparte gehört habe.
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