Re: Der Zenit ist überschritten

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Dash

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Noch mal zu dem Thema „Die Rock-Dinos bringen keine überraschenden Platten mehr raus, weil sie nicht mehr mit Herz dabei sind“.
Beispiel Maiden: Ich finde schon, dass man nach „Number of the Beast“ von Platte zu Platte Unterschiede heraushören kann. Wenn man sich die chronologisch hintereinander anhört, sind Veränderungen hörbar. Innerhalb von Maidens stilistischen Grenzen. Allerdings hatte Harris niemals den Anspruch, diese Grenzen zu durchbrechen. Da stimme ich S.O.D. zu, wenn er sagt, da weiß man, was man bekommt. Ich persönlich WILL gar nicht, dass Maiden sich verändern. Über Platten wie „Brave New World“ und „Dance of Death“ freue ich mich immer noch wie ein Schuljunge. Jedes neue Album dieser Band ist für mich ein Geschenk. Die müssten doch gar nichts Neues mehr machen, die könnten prima von dem Zeug leben, was die bis jetzt gemacht haben.

Vielleicht haben auch wir als Hörerschaft eine falsche Erwartungshaltung. Von einer etablierten, erfolgreichen, „großen“ Band erwarten wir quasi selbstverständlich, dass die jeweils neue Platte irgendwas bahnbrechendes enthält. Sowas kann man aber m.E. gar nicht mehr bringen, weil die Rockmusik wohl ziemlich komplett ausgelotet ist. Also versucht man nicht, was supertolles Neues zu erschaffen, sondern variiert im Kleinen, auf „Dance of Death“ waren das z.B. die Synthie-Streicher. Ich finde das toll. So bleiben sich Maiden treu. Die einen finden’s sahne, so wie ich, andere finden’s nicht so toll.

Bei Metallica genauso andersrum; die machen was, was keiner erwartet. Die einen finden’s gut, die anderen schlecht (ohne die St.Anger-Diskussion hierhin verlegen zu wollen).

Ich finde, die „großen“ Bands verhalten sich genau richtig. Die machen genau das, was sie seit ihrer Gründung machen: Das, was sie wollen. Maiden verändern sich im Detail, Metallica im großen Rahmen, Motörhead und Slayer gar nicht (meinem Hörverständnis nach jedenfalls, aber ich bin kein Slayer-Experte). Vielleicht ist es auch das, was die großen bands groß macht.

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dies irae dies illa solvet saeclum in favilla