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Perkonsich finde den Seitenhieb auch reichlich überflüssig. Sicher hat Thorsten recht, dass in den letzten Jahren die Festivals wie die Pilze aus dem Boden geschossen sind. allerdings sollte man die Metalgemeinde für mündig genug halten, selbst entscheiden zu können, welches das richtige Festival für einen ist. früher oder später wird sich die ganze Chose wieder gesund schrumpfen. Ob Zuschauerzahl und Langlebigkeit nun die besten Garanten für einen gelungenen Festivalspaß sind (so wie es der Artikel suggeriert) möchte ich doch mal stark bezweifeln.
Was die Hetze gegen das BOM angeht kann ich das auch nicht nachvollziehen. sie wirkt an den Haaren herbeigezogen und vermittelt den Eindruck, es gäbe da eine persönliche Abneigung. Ich war persönlich noch nie dort, kann also nicht sagen, ob es nun miefende Tankstelle mit truckerfeeling oder „einfach mit Abstand das beste Gelände“ (Monk Lady) ist. Das ist in gewissem Maße ja auch subjektiv. Aber der Satz, an dem sich Thorsten in seinem Artikel so hochzieht „Das BOA ist eine der besten Möglichkeiten, eure jährliche Gier nach Grillduft, Heavy Metal und Rock-Open-Air-Feeling zu stillen“ ist doch wohl absolut nix, was nicht jeder andere Veranstalter auch über sein Festival sagen würde (wenn es ihm rechtzeitig eingefallen wäre).
Ach ich hab dich gern! 🙂 Da steckt alles drin, was gesagt werden sollte.
Auch das mit dem „verhängnisvollen Satz“ ist totaler Quatsch, das sind ganz normale Werbetexte wie sie jedes Festival auf diesem Planet raus gibt. Ich meine in Wacken (wo wir wieder beim Thema sind 😉 ) kommen auch gern mal sprüche wie „das beste Festival der Welt“ oder „das Kult-Dorf“ – sinngemäß. Das ist von der letztlichen Aussage her ziemlich das gleiche, aber auf einem noch selbstbewussteren und lobpreisenderen Niveau. Mal ehrlich: Welcher Veranstalter schreibt denn bitte in seinen Pressetext „Alle anderen sind besser, tragt eure Hintern lieber wo anders hin. Bei uns gibt es nix, das es nicht wo anders größer, schöner, besser gibt“? Genauso schreibt der Klemptner um die Ecke nicht auf seine Internetseite „Wir kriegen kein Leck geflickt, kein Rohr frei, aber wir wollen ihre Kohle“.
Dieser Seitenhieb versucht leider mit Haarspalterei einen Aufhänger für unangebrachte, völlig subjektive „Kritik“ oder sagen wir ruhig Meinungsmache zu erschaffen.
Ich für meinen Teil würde das Festival als einen Erfolg und eine sinnvolle Alternative zum überlaufenen Großzirkus bezeichnen. Mutmaßlich wollte man nur mal die Chance nutzen, um den langjährigen Partnern einen Dienst zu erweisen und – nachdem sich das ESF selbst ins Abseits geschossen hat – auch Geiselwind frühzeitig stutzen, bevor die Sache langfristig damit beginnt Zuschauer und potentielle Leser abzugraben. 👿
Und um Perkons abschließend noch einmal recht zu geben: Diese ganze Open Air Landschaft wird sich in 2-3 Jahren auf natürlichem Wege gesunden, da muss man nicht mit plumpen Brechstange versuchen nachzuhelfen. Das ESF dürfte nach diesem Jahr schon hin sein, weitere junge – oder auch alte – Veranstaltungen werden nach und nach folgen. Auf lange Sicht werden die Fans selbst entscheiden wer ihr Geld verdient hat und wo es wie weiter geht. Egal ob Zacke Wahlkampf betreibt oder nicht.
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