Re: Top 50 Alben

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blutspender

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25. Gojira – From Mars To Sirius

Schön vertrackte, deathmetallische und innovative Death Metal CD der Franzosen. Durch das Album bin ich auf sie aufmersam geworden. Irgendwo in der Schnittmenge von Meshuggah und Strapping Young Lad lässt sich das Album einordnen. From Mars To Sirius ist wuchtig produziert. Schleppende, sludgige Passagen treffen auf vertracktes Geschreddere. Meine Favoriten: Das mit wundervollen Riffs vollgestopfte The Heaviest Matter Of The Universe sowie Backbone.

24. Jesu – Silver

Vielschichtiger und positiver als das Debut tönt die Silver EP aus den Boxen. Während das Debut noch zermürbend und langsam zu Werke ging, ist die EP irgendwie warm. Der Opener „Silver“ zeigt schon recht deutlich welche Richtung hier eingeschlagen wird: Jesu klingen elektronischer und mehr am Ambient angelehnt als das dronige Debut. Das zieht sich dann wie ein roter Faden durch die restlichen Lieder. Lediglich WOlves klingt nochmal mehr nach der S/T. War auch mein Einstieg zu Jesu.

23. Intronaut – Void

Irgendwo zwischen Death, Doom und Sludge ist das Album einzuordnen. Die einzelnen Bandmitglieder dürften wahrscheinlich längst aus ihren anderen Bands (u. a. Anubis Battle und Exhumed) bekannt sein. Void ist wohl das Album bei dem ich mir am schwersten tue es zu beschreiben. Da sind zum einen instrumental gehaltene Parts, die gerne mal an Red Sparowes erinnern, lieblich und melidiös. Zum anderen hat Void krachige, fast noisige wütend stampfende Midtempo-Teile, die im sludgig über einen herwalzen, tonnenschwere Riffs, wie sie selbst Neurosis nicht besser schreiben können. Besonders gut gefällt mir dabei der Bassist, der auch einige Jazz-Zitate in sein variationsreiches Spiel einbringt und sich nicht auf stumpfes Melodie mitspielen beschränkt, sondern gerne mal ein paar gegensätzliche Läufe einstreut. Klasse Album!

22. Coroner – R.I.P.

Durch Tormentors ehemaligen Avatar und diversen Lobpreisungen vieler Forumsbenutzer bin ich auf Coroner aufmerksam geworden. R.I.P. war das erste Album was ich mir dann gekauft hatte. Von der gesammten Diskographie ist R.I.P. wohl das (in meinen Augen äh Ohren) komprommisloseste, thrashigste. Dabei bleiben Coroner stets auf einem technisch hohen Niveau, dass sich vor allem in den genialen, verspielten Soli wiederspiegelt. Besonders liebgewonnen habe ich dabei „Nosferatu“, den Übertrack der Platte, ein Instrumentalstück, dass mich ab der ersten Sekunde gefangen nimmt!

21. Regurgitate – Hatefilled Vengeance

Nochmal wesentlich härter als bei Coroner geht es bei dieser wundervollen EP der schwedischen Goregrind-Legende. Von allen Releases der Band gefällt mir dieses hier am Besten. Ausnahmslos Killerriffs aneinander gereiht, zum Teil sogar extrem groovig und immer gnadenlos auf die Fresse. Zwischen einigen Neuaufnahmen (einer der Hauptkritikpunkte vieler Reviews: auf der EP sind Neuaufnahmen alter Lieder die von Splits und Demos in eher beschissener Soundqualität bekannt waren) findet sich mein Regurgitate-Lieblingslied: 666 Casulties. Die ein oder anderen werden den Song vielleicht vom genialen Zombiegrinder 6000 kennen. Das Lied beginnt doomig, mit viel Feedback, und einem extrem zähen und extrem geilen Riff. Vollkommen untypischer Beginn für ein derartiges Lied. Doch schon nach knapp einer Minute bricht die Hölle los: Hier wird geschrien, die eigenen Innereien ausgekotzt, unterlegt von einem fetten, mordendem Riff. Geil!

20. Slayer – Haunting The Chapel

Ja, in meiner Lieblingsliste gibt es Slayer. Diesmal aber nich die „üblichen Verdächtigen“. Haunting The Chapel ist das wohl unterbewerteste Slayer-Release und die unterbewerteste Thrash Metal-EP aller Zeiten. Hier gibt es Slayer in Höchstform und schon der Opener macht keine Gefangenen: Von vielen Fans als Slayers bestes Lied angepriesen und eine Live über die Jahre bewährte Abrissbirne, die EP beginnt mit Chemical Warfare. Jeder Slayer-Fan wird mitbekommen haben wie er selbst die Zeilen mitgeschrien hat… „Gods Of The Throne Must Be Watching From Hell, Awaiting The Mass Genocide…“. Und das war 1984! Chemical Warfare ist einfach brutal, intensiv und lässt trotzdem nicht die Melodie vermissen, die auf Reign In Blood zum Teil in den Hintergrund geret. Und dann Captor Of Sin, beginnend mit einem großartigen Solo, ist nicht minder klasse. Nicht ganz so brutal wie Chemical Warfare, dafür aber geladen mit einer Menge klasse Riffs und Soli zwischen Tempowechseln.
Haunting The Chapel, der Titeltrack knüpft perfekt an, Killerriffs, thrashig wird voran geprügelt. Die Soli hier sind auch wieder erste Sahne und schön melodisch. Anzumerken ist, dass Araya hier Stimmlich – meiner Meinung nach – auf Höchstform ist. Außerdem verbindet die EP im Grunde die Schaffensphasen dieser Band vor Divine Intervention: Chemical Warfare hätte mit seiner Brutalität auch gut auf Reign in Blood oder zwischen die Hell Awaits Tracks gepasst, Captor Of Sin hat Anleihen ans Debut und Haunting The Chapel greift stellenweise vor, was wir auf South of Heaven zu hören gekriegt haben… klasse!

19. Till Brönner – Blue Eyed Soul

Till Brönner dürfte dem ein oder anderen Jazz-Liebhaber bekannt sein und mein Favorit ist das Album dass ich als erstes von ihm kennen gelernt habe. Hier wird leichter Jazz geboten, der sich auch dem Hip-Hop leicht öffnet, so sind neben klassischen Jazz-Instrumenten auch ein DJ vertreten der Turntables und relaxten Beats aufweisen kann. Über diesem Fundament aus elektronischem Geplänkel tront Brönners Trompete, die schlicht aber genial einen wundervollen Beitrag zu der Musik leistet. Die Songs sind nicht sonderlich schnell, Brönner geht es hier etwas langsamer an, schon fast Lounge-artig. Klasse CD eines wundervollen Jazz-Musikers.

18. Mushroomhead – Mushroomhead

Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Album durch ein Lied, das unter diversen Namen mit unterschiedlichen Interpretenangaben seine Reise durch verschiedenste Filesharing-Programme gemacht hat, dem Opener des selbstbetitelten Debüts. Nach langer Recherche bin ich endlich auf Mushroomhead gestoßen und eben dieses Album (dass es leider nur noch für mehr als 50$ alle paar Monate auf ebay gibt). Anders als auf ihrem Topseller gibt es hier keine eingängige, warme Musik, hier wird angeeckt. Mushroomhead präsentieren hier einen Erfrischenden Crossover aus Industrial-metallischen Anklängen, Elektronische Beats, die beim Rausschmeißer schon fast in Richtung Gabba gehen, Patton-artige Vocals sowie schnelle Rapsalven, von JMANNs rauher, dunkler Stimme. Das klingt zwar von der Beschreibung her komisch, hört sich als Album aber sehr geil und fett an. Die Produktion ist leider nicht ganz so gut, das Schlagzeug ist zu leise abgemischt, dabei hat Skinny eigentlich einiges drauf. Mein Favorit des Albums ist Second Thoughts, unterlegt von fast Techno-artigen Keyboards, drückender Doublebass und einem wundervollen Zusammenspiel der beiden Sänger.

17. Swallow The Sun – The Morning Never Came

Dieses Album hab ich zum Releasedate vor vier Jahren von einem Bekannten aus dem Internet empfohlen bekommen. Damals hab ich hauptsächlich noch die Musik gehört, mit der ich zum Metal gekommen bin: New-Metal. In seinem Review hatte der Bekannte mir die Band als Doom Metal Band vorgestellt und da ich – wie viele andere auch – in der siebten Klasse unbedingt ein Metal-Referat über die verschiedenen Unterarten halten wollte hab ich mich näher mit der Musik befassen wollen.
Ich hab dann damals mein Filesharing Programm abgeklappert und nach Monaten von Suchen endlich den Song „The Silence Of The Womb“ erhalten (damals ging das noch mit Kazaa). Beim ersten Hören war ich weggeblasen von diesem trägen, niederschmetterndem Eröffnungsriff und den Death-Growls. Damals war ich an melodischen Gesang gewöhnt und hielt Linkin Park Geschrei für das Non-Plus-Ultra, härter ging es nicht. Ich war total fasziniert von diesem Lied, dieser Dynamik, dem sanften Piano, das so gar nicht zu den tonnenschweren, erdrückenden Riffs passen wollte, die sanfte Stimme, die einen wundervollen Kontrast zu den todesmetallischen Vocals kreierte. Nach mehreren Monaten erfolglosen Suchens hab ich die CD dann endlich erhalten und bin seit dem von der Band besessen. Wobei ich sagen muss, dass ich das Debüt bis jetzt für unübertroffen halte.

16. SunnO))) & Boris – Altar

Altar dürfte für beide Bands ein eher untypisches Album sein (naja, für Boris weniger, bei denen darf man ja eh bei jedem Release etwas Neues erwarten), dennoch gefällt es mir aus den beiden Diskographien noch am Besten. Sunn O))) gehen hier wesentlich sanfter zu Werke, doch das steht ihnen richtig gut. Die Zusammenarbeit mit Jesse Sykes bei Sinking Belle ist einfach klasse. Was da rausgekommen ist, ist ein wundervolles Stück Musik, voller Emotionen. Doch auch die restlichen Lieder müssen sich nicht verstecken. Beim Opener kann man auch endlich hören wie Sunn O))) mit Schlagzeug klingen würden: Ziemlich geil. Prestons gesangliche Leistung auf Akuma No Kuma lässt den Song gleich noch viel düsterer wirken. Im Ganzen sind alle Zusammenarbeiten mit anderen Künstlern auf diesem Album wundervoll gelungen. Allerdings ist das Album wirklich ein wenig kurz geraten, dafür gibt es ja aber die 2-CD-Version mit dem dronigen „HerLipsWereWetWithVenom“.

15. Electric Wizard – Dopethrone

Zu diesem Album muss ich glaube ich nicht viel sagen. Der zähe, langsame Stoner-Doom-Brocken begeistert mich auf ganzer Linie. Während der Opener noch relativ zurückhaltend beginnt, gibt es schon bei Funeralopolis den ersten riesigen Hit und einen meiner Favoriten. Das eröffnende Riff ist so dermaßen klasse, es würde mich nicht stören, wenn es noch fünf Minuten so weiter gehen würde, doch dann setzt der prägnante Gesang ein und damit auch die pechschwarze, THC-geschwängerte Grundstimmung, die das restliche Album über anhält. Die fünf Riffs die in Funeralopolis verwendet werden, sind allesammt nicht sonderlich anspruchsvoll oder vertrackt, aber sie wirken. Und wie! Erwähnenswert finde ich auch den Titel „We Hate You“, wahrscheinlich meinem Liebling der Platte. Nicht ganz so lang wie Funeralopolis, aber verdammt intensiv. Das Lied eignet sich perfekt für die angepissten Momente im Leben um einfach mal laut mitzuschreien.. „So I’ll get my fathers gun and walk down to the street. I’ll have my vengeance now with everyone I meet, YEAH!“. Ganz große Klasse!

14. AFX – Chosen Lords

Nach einer längeren Pause offenbarte der Brite, der wahrscheinlich vor allem durch seine aufwendig von Chris Cunningham produzierten Videos, seinen Remixen (u.a. von den Fantastischen Vier) und seinen hektischen, breaklastigen Beats bekannt sein dürfte, mit der Analord-Serie eine musikalische Kurskorrektur. Chosen Lords ist dabei eine Art Best-Of-CD, die die besten Stücke der Serie vereint. Diese fallen alle recht Acidlastig und angenehm verspielt aus. Dabei gibt es mit „Renunion 2“ sogar eine Art kleine Rückbesinnung an die Ambient-Zeiten von Richard D. James, mit erhötem Einsatz von Hi-Hats. Aphex geht dabei sogar fast schon psychedelisch zu Werke. Mein Highlight der CD ist wohl der Opener und das großartige „…I Care Because You Do“.

13. Sólstafir – Masterpiece Of Bitterness

Mit meinem wachsenden Interesse für Island habe ich begonnen mich mit den lokalen Bands vertraut zu machen. Sólstafir sind dabei sicherlich eine wundervolle Perle, die – für mich unverständlich – oft dem Viking Metal zugeordnet wird. Es fällt mir schwer das nachzuvollziehen, da Sólstafir es auf Masterpiece Of Bitterness schaffen, schwarzmetallische Züge mit einer gewissen Avantgarde und sludgigem Gesang zu kombinieren. Dabei gehen die Isländer auch desöfteren progressiv und jenseits von gängigen Strukturen zu Werke, was alleine der 20-minütige Opener gut zur Schau stellt. Zwischen Blastbeats und frostiger Kälte finden sich immer wieder längere Instrumentalpassagen mit einem mutigen Songwriting, dass für Minuten ein Riff wiederholt, ohne dass es langweilig wird. Die ganze CD ist von einer wohltuenden Melancholie umgeben und wirkt düster. Besonders gut gefällt mir dabei Nature Strutter, bei dem man die Verzweiflung einfach raus schreien möchte, so sehr packt einen das Lied. Aðalbjörn Tryggvason leistet hier Höchstform am Gesang und schafft es mich jedesmal aufs Neue mitzureissen. Bloodsoaked Velvet weist dagegen Einflüsse aus den 70er Jahren auf und tönt reichlich psychedelisch, mit einer nordischen, schwarzmetallischen Grundstimmung. Ein Album, dem man mehr Beachtung schenken sollte.

12. Hatesphere – Bloodred Hatred

Den meisten dürfte Hatesphere jetzt sicherlich durch ihr ausgiebiges Touren und den vielen guten Plattenkritiken in diversen Fachmagazinen bekannt sein. Weniger bekannt sind leider die ersten beiden Alben der Dänen, von denen mir vorallem zweiteres besonders gut gefällt. Unsere Nachbarn haben hier noch einen deutlicheren Einfluss vom melodischen Schwedentod als auf den folgenden Releases und insgesammt geht es generell knüppeliger zu Werke. Vor allem fallen die genialen Soli der Gitarrenfraktion auf, die vor allem in den neueren Veröffentlichungen der Band ein wenig in den Hintergrund geraten. Ganz große Klasse ist vor allem das Gitarrenduell bei Believer, das auch ab und zu noch Live zu hören ist. Auch sind die Song-Arragements und Riffs besser als auf den neueren Alben, bei denen – im Gegensatz zu dieser Scheibe – oft dieses „Das hab ich doch schonmal gehört“-Gefühl aufkommt. Einziger Kritikpunkt sind die vielleicht etwas flachen Texte, ansonsten ist Bloodred Hatred unangefochten meine Hatesphere Nummer Eins!

11. Boris with Merzbow – Sun Baked Snow Cave

Wer die beiden Namen und deren vorangegangenen Zusammenarbeiten kennt, wird sicher nicht von diesem unkonventionelle musikalischem Etwas überrascht sein. Eingeleitet von einer einsamen, einzelnen Akustik-Gitarre und untermalt von Akitas noisigen, aber noch recht zurückhaltenden Klanglandschaften, hat man das Gefühl, selbst im Schnee aufzuwachen. Sanft und melancholisch beginnt dieses großartige Lied, bis nach etwa einer Viertelstunde der Noiseanteil erheblich steigt und eine tiefe Gitarre aufdröhnt. Und sie dröhnt lange und tief, es geht bis ins Mark. Masami und Atsuo lassen diesen tosenden, Musik-gewordenen Eissturm immer kräftiger aufleben und entfesseln einen minutenlangen Musikblock. Doch auch der größte Wind ist mal vorbei und so klingen die Gitarren langsam und lieblich aus und untermalt von warmen Akustig-Geklimper endet das Lied nach den intensivesten 60 Minuten Musik, die ich je erlebt habe.

Die Top Ten wird morgen reineditiert, da ich mir noch nicht ganz über die genaue Reinfolge im Klaren bin und morgen noch Schule vor mir habe.

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"We can always remember the past, But we only get one shot at today So leave regrets to yesterday"[INDENT]- Champion [/INDENT]