Re: Top 50 Alben

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9. Equilibrium – Turis Fratyr

Es ist dauerhaft in meiner Top 10 verankert, „Turis Fratyr“, das erste offizielle Album der Münchener Pagan/Folk Metal Band. Eines der ersten Metal-Alben an die ich mich traute, als ich in den Metal einstieg. Mich lockte damals wohl die sehr plakative Aussage eines kommerziellen Mailorders, „Eine Mischung aus Graveworm und Finntroll“. Was man wohl alles tut, wenn man gewisse Bands mag.

Voller Erwartungen, mochte ich die beiden genannten Bands doch sehr, legte ich die CD ein, und darauf hin spielte sich etwas ab, was so wohl nicht mehr passieren wird. Das komplette Album brannte sich ins Gedächtnis. Auch heute noch, 4 Jahre später, weiß das Album zu überzeugen. Typischer Pagan Metal mit erheblichem Keyboard-Einfluss, oder doch mehr? Viele wollten das ganze mit Moonsorrow vergleichen, was für mich auch heute nicht nachvollziehbar ist. Equilibrium spielen die Sache direkter, nicht so getragen, mit weniger Klangkulissen, was sie mit dem Nachfolger „Sagas“ aber vergeblich zu ändern versuchten.

Eine ordentliche Spielzeit hat das Album, beginnt mit einem atmosphärischen Intro, dass fließend in „Wingthors Hammer“ übergeht. Es folgen 2 eher kürzere Stücke, „Unter der Eiche“ und „Der Sturm“, in denen aber klar wird, dass die 5 jungen Musiker noch lange nicht ihre Karten ausgespielt haben, denn in „Widars Hallen“ folgt ein grandioser, epischer Song, der über die komplette Länge zu überzeugen vermag, und trotz weniger Zwischenspielen als z.B. eben bei Moonsorrow nicht langweilt. Einen Live-Hit schrieben sie mit „Met“, worauf der längere, erhabenere Teil des Album’s folgt, ohne dabei von Szenegrößen zu kopieren. Mit Stücken wie „Nordheim“, „Die Prophezeihung“ und „Tote Heldensagen“ wissen Equilibrium, wie man ohne große Mittel ein episches Hörabenteuer zaubert, was an der Instrumentierung liegt. Gitarrist und Komponist Rene wurde scheinbar mit der seltenen Fähigkeit geboren, traumhafte Melodien zu kreieren, und diese mit dem Pagan Metal zu kombinieren. Auch der Sänger zeigt sich variabel, und wechselt nicht wirr zwischen Black Metal Vocals und dem tiefen Growlen. Sein Organ gefällt mir sehr gut, wozu aber auch die komplett deutschen Texte beitragen.

Das ist sicher nicht jedermann’s Sache, für die einen ist es zu dudelig, für die anderen ist es eine wahre Offenbarung, und Abwechselung im angestaubten Genre. Ich zähle mich zu Gruppe 2. Wer die Melodien von Nightwish mag, und dabei auch dem Folk/Pagan/Viking Metal nicht abgeneigt ist, sollte zumindest einmal reingehört haben.

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