Re: Top 50 Alben

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8. Paradise Lost – In Requiem

2007 war für Metal-Fans ein hammer Jahr. Viele Publikumslieblinge wie Dark Tranquillity, Arch Enemy, oder auch Nightwish präsentierten ihre neue Alben. Nicht weniger namhaft, dafür aber eher mit Misstrauen erwartet, Paradise Lost. Seit 1988 machen die Englänger nun Musik, und haben dabei schon so ziemlich jedes Genre abgegrast. Mit „Host“ haben sie 1999 ihren vermeindlichen Tiefpunkt erreicht. Seit 2001 trauen sie sich wieder an ihre älteren Tage, und verbinden diese gleichzeitig mit neuen Zutaten, was bis zum Self-Titled Album zumindest teilweise aufging. Mit dem aktuellen Output, namentlich „In Requiem“ wollten die Gothic-Schöpfer Paradise Lost wieder härtere Töne anschlagen, und erobern dabei so nebenbei den Gothic Thron zurück.

Während sich viele Bands in diesem Genre heutzutage auf poppigere Melodien, kitschige Texte, und hin und wieder auch weibliche Stimmen verlassen, bleiben sich die Gothic-Pioniere ihrem Stile, den sie 2001 wieder anschlugen, treu, und achten dabei auf eine ausgewogene Mischung aus Früher und Heute. Schleppende, doomige Gitarren, atmosphärische Klangkulissen erzeugt vom Keyboard, und ein Nick Holmes in Top-Form, als wären sie nie weg gewesen. Dass dies nicht selbstverständlich ist, zeigte das Album „Paradise Lost“, welches ein wenig zu poppig oder gar gefällig wirkte, aber dennoch ein Schritt nach vorne war. Über die Stimme wird häufig diskutiert, einige schlechtklassige Kritiker ziehen regelmäßig über Nick her, doch eins steht fest. Er ist sicher nicht der beste Sänger des Erdbodens, aber er weiß, wie man seinen Teil dazu beiträgt, ein atmospärisches und vor allem auf gefühlvolles Werk zu schaffen.

Doch nun zur aktuellen Platte. 11 Songs, von rockig, bis doomig, über melancholisch, alles ist vertreten, und das bieten Paradise Lose mit einer beängstigenden Sicherheit. Während der Opener „Never for the damned“ noch sehr brachial daherkommt, schlägt das sehr emotionale „Praise Lamented Shade“ ruhigere Töne an, und setzt dabei auf sich aufbauende Gitarrenwände. Der Titeltrack ist sehr rockig, und wird von Choral-artigen Synths eingeleitet, und mündet in Feuerwerk aus Emotionen, was von einem Solo-Gitarrenspiel untermauert wird. Für 2007-Verhältnisse ein innovatives, solides (in Anbetracht auf die Vergangenheit), und zielsicheres Album, ohne Ausfälle, und mit vielen Höhepunkten geht nach gut einer dreiviertel Stunde zu Ende. Man darf also auf den, übrigens bald schon veröffentlichten, Nachfolger hoffen, und darauf beten, dass sie ihren Gothic-Thron weiterhin behaupten.

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