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17: Dornenreich – Her Von Welken Nächten (VÖ 2001)
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1. Eigenwach 06:44
2. Ich Bin Aus Mir 06:13
3. Wer Hat Angst Vor Einsamkeit? 06:19
4. Grell Und Dunkel Strömt Das Leben 05:00
5. Innerwille Ist Mein Docht 05:51
6. Hier Weht Ein Moment 06:30
7. Schwarz Schaut Tiefsten Lichterglanz 07:29
8. Trauerbrandung 06:17
9. Mein Publikum – Der Augenblick 08:30
Eviga: voices, acoustic guitar, electric guitar,bass-guitar
Valnes: vocals, synth
Gilvan: drums, percussion
Session Musicians:
Thomas Riesner: Violin
Biance Riesner: Cello
Dornenreich sind aufgrund ihrer stilistischen Entwicklung eine bemerkenswerte Band. Angefangen im melodischen, extremeren Metal entwickelten sie ihren Stil weiter (oder auch nicht; das sollte Ansichtssache sein) und spielen nun eine Art Musik, die mich leider nicht mehr richtig zu berühren vermag. Aber auf „Her von welken Nächten“ ist alles besser. Alles? Ja, alles.
Es ist das bisher letzte, von schwermetallischen Einflüssen geprägte Album dieser österreichischen Combo und verfügt über eine melancholisch, leicht düstere Atmosphäre, wie sie andere Bands leider nur selten erreichen. Stilistisch bewegen sich Dornenreich hier durchaus in härteren Gefilden, eine latente Pseudoromantik sorgt eben nicht für musikalische Verweichlichung, sondern erhöht vielmehr die Dynamik und Dramatik, so dass der Hörer vom seichten Extrem in den nächsten Wutanfall getrieben wird. Auf „Her von welken Nächten“ scheint es grundsätzlich 2 verschiedene Arten an Liedern zu geben: Einerseits erwähnte hochdynamisch arrangierte und spannende Songs wie „Eigenwach“ oder „Wer hat Angst vor Einsamkeit“ und andererseits sehr ruhige, gediegene Lieder wie „Hier weht ein Moment“. Diese ruhigen Elemente des Albums mögen eine Vorwegnahme dessen sein, wie Dornenreich ab dem direkten Nachfolger „Hexenwind“ einst klingen würden. Hier fügen sich die ruhigen Lieder allerdings noch stimmig und durchaus authentisch in das musikalische Konzept ein. Durch die Gastmusiker Thomas Riesner (Violine) und Biance Riesner (Cello) erweitern Dornenreich ihren stilistischen Spielraum geschickt und erreichen somit einen höheren Grad an Abwechslung. Die Lieder wirken somit noch packender, fesselnder, atmosphärischer und vielfältiger.
Ich finde es schade, dass Dornenreich das Niveau von „Her von welken Nächten“ nie wieder erreicht haben. Vielleicht haben sie dies selbst erkannt und deshalb eine stilistische „Kurskorrektur“ vorgenommen. Was auch immer die Ursache gewesen sein mag, „Her von welken Nächten“ ist das mit Abstand stärkste, metallischste, gefühlvollste und zeitgleich melancholischste Album dieser Band.