Re: Top 50 Alben

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Tiz

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Ab in die Top 3 🙂

3. Gojira – From Mars to Sirius
Progressive Death Metal

Ja mit Gojira beginnt meine Top 3. Eine Band, bei der ich nie verstehen werde, warum sie im -Core Bereichen solch grossen Anklang findet. Naja, wie dem auch sei, Gojira’s drittes Werk empfinde ich als eine Wucht, und eines der besten Alben im mit Meisterwerken angefüllten Genre des progressiven Death Metal’s. Auch wenn viele wohl eher „The Way of all Flesh“ als ihr grösstes Werk bezeichnen würden, kann ich mich dieser Aussage einfach nicht anschliessen.

„Lightning struck me; I see the path I was so scared of“
Denn schon mit dem allerersten Ton von „Ocean Planet“ wird man sofort in die extrem dichte Atmosphäre, die wunderschöne, komplizierte Bilder vor den Augen erscheinen lässt, katapultiert. Das geniale Riff trägt einen weg, irgendwohin. Die Musik hat vorallem eines, Interpretationsraum. Wo man ist? Das muss jeder selber wissen, wie man dorthin kommt weiss man nicht. Man ist einfach dort. Schon der erste Ton trägt einen weg in Weiten, Ozeane, ins All, man weiss es nicht so ganz genau.
Ich persönlich denke es ist extrem schwer zu beschreiben, was für eine Atmosphäre hier aufgebaut wird. Während ich mich bei „Ocean Planet“ in einer Art Ozean wiederfindet, katapultiert mich Backbone in eine trostlose Welt, karg und leer. Und bei „From the Sky“ stürzt man wieder hinunter, in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit, und nimmt trotzdem jedes Detail wahr. Und das ganze scheint sich im All abzuspielen

„Open the door; Enter your heart; You go so far“
Ja in „From Mars to Sirius“ scheint man wirklich so etwas wie eine Reise durch verschiedene Planeten zu unternehmen. Man sieht Wasser, Wüste, Gebirge und hie und da ausgestorbene Zivilisationen. Ja ausgestorben ist wohl das richtige Stichwort, denn eines ist man auf dieser Reise sicher: Alleine. Doch die Musik übermittelt einem nicht die depressive, kalte Einsamkeit wie es andere Alben oft tun. Nein, es erscheint einem durch die Musik auf eine Art richtig allein zu sein. Irgendwie ist es nicht vorstellbar, dass man zu zweit oder zu mehreren auf die Reise gehen würde. Es scheint einfach nicht logisch.
Und so geht es weiter, von Planet zu Planet, man sieht Detail um Detail. Man entfernt sich auf eine Art immer weiter vom Ursprung, und dreht doch im Kreise.
Alles begleitet von der extrem intensiven Musik. Ja „From Mars to Sirius“ ist wohl eines der kompaktesten und in sich geschlossensten Alben die ich je gehört habe. Hier werden unglaublich komplexe, aber dennoch eingängige Wände aus Musik erstellt. Ja Wände ist wohl die passendste Beschreibung dafür was hier geboten wird. Mario Duplantier scheint sein Drumkit jeden Moment zu zerlegen, während er vorallem mit dem Double Mass unglaublich intensive Spannungen aufbaut, die dann durch die Riffs wieder von Grund auf zerrüttet werden. Der beste Vergleich zu Musik währen wohl Wellen, die im Ozean vorkommen, mal gross mal eher klein, aber sie alle brechen mal über dem Hörer zusammen.
Und genau hier machen sich Gojira extrem gut. Sie lassen die Soundwände aufleben, aufkeimen und reissen sie in dem Moment ein, in dem man es am wenigsten erwartet. Und die Details die sich in den Wänden erkennen lassen, spiegeln perfekt die Welt wider, in die man eintaucht. Hier schwirrt etwas rum, dort hat sich etwas bewegt, ja man könnte sagen, dass die Musik lebt. Gojira haben auf diesem Album die Musik auf ihre eigene Art zum leben erweckt, sie haben die Musik so intensiv gemacht, dass einem nichts anderes übrigbleibt als einzutauchen, und im Gegensatz machen sie es einem so leicht wie nur möglich darin einzutauchen.

„I just looked myself straight in the eyes and saw that I had to move to higher places“
Wie gesagt, es ist extrem schwer zu beschreiben was Gojira hier geschaffen haben, diese einzigartige Atmosphäre ist irgendwie fast nicht zu beschreiben, und einzelne Songs weiter heraus zu heben wäre sowieso sinnlos, da das Album nur als ganzes seine Wirkung entfaltet. Doch dann umso mehr, dann wird man von Soundwänden überrollt, und reist durch unbekannte Sphären, die man noch nie gesehen hat.
Der einzige Tipp den ich noch geben kann, ist dieser: Holt euch das Album, legt euch hin, schliesst die Augen und taucht ein in das, was Gojira hier geschaffen haben. Es wird ein Trip den man so schnell nicht wieder vergessen will.