Home › Foren › Maximum Metal › Plattenladen › Top 50 Alben › Re: Top 50 Alben
Dem!god3. Helloween – Gambling with the Devil
Lange habe ich überlegt, wie ein Review zu diesem Über-Werk wohl aussehen könnte, ohne, dass es dabei irgendwie zu kitschig, oder gar überzogen daherkommt. Irgendwie beschlich mich aber das Gefühl, dass dies nicht geht. Seit 1984 existiert diese Legende nun schon, rein biologisch war ich aber leider nicht dazu in der Lage, sie von ihren Anfangstagen an zu verfolgen, aber nachholen ist besser als versäumen. Helloween, eine Power Metal Ikone aus deutschen Reihen, die seit jeher wohl für grandiose Musik stehen, und meiner Meinung nach auch nicht durch den Ausstieg von Herrn Kiske geschwächt wurden. Auch die Vorgänger zum noch aktuellen Machwerk „Gambling with the Devil“ überzeugten mich auf ganzer Linie, doch was dieses Album hier bietet, ist für so eine Band schon schier abnormal. Wenn man nach so vielen Jahren noch so fit ist, muss man wohl nicht unbedingt AC/DC oder Iron Maiden genannt werden.
Das Album besteht aus 14 Stücken, die aktuelle Themen, wie Klima und Politik behandeln, mal etwas rasend, mal langsam, mal melancholisch. Die Gitarrenfraktion spielt irrwitzige Soli, die auch live perfekt funktionieren, der Schlagzeuger holt alles aus sich raus, und Andi Deris gibt mit seinem sympathischen Orgran gewohnt alles. Die Texte sind mir persönlich an manchen Stellen doch zu kitschig bzw. zu platt, wie z.B. in „As Long as I fall“, wo es heißt „… I don’t hit the ground“, aber mit „Paint A New World“ werden schnelle Töne angeschlagen, der Track erinnert mich von der Melodie teilweise sogar an gewisse Rennspiel-Soundtracks, und bietet einen Chorus, der live super umgesetzt wird. Mit „Final Fortune“, „Bells of the 7 Hells“ und „Fallen in Pieces“ folgen dann die drei besten Stücke des Album’s, 3 geniale Soli, 3 geniale Refrains und 3 Song-Strukturen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum Ende hin gibt es aber auch noch einige Kracher, „Dreambound“ erinnerte mich anfangs ein wenig an die Genre-Kasper Dragonforce, bewies dann aber doch die Professionalität, die die Engländer nie haben werden, und „Find my freedom“ findet ein gutes Ende.
Fazit? Naja, anno 2007 bieten Helloween das, was man zu diesem Zeitpunkt bringen muss. Kein Power/Heavy Metal Revival sondern eine sensationell gute CD, die die meisten Rip-Off’s aus diesem Genre mit links an die Wand spielt. So will man das von einer schon seit über 20 Jahren existierenden Band hören. Grandios!
Die Scheibe war überraschend gut. Eine der wenigen Scheiben, auf der ich Deris` Gesang ertragen kann.
--
Ich will da gar nicht drüber reden, von mir aus können die alle sofort andere Jobs anfangen oder sterben. Das interessiert mich Null, das macht mich aggressiv und ich will's auch nicht hören. Michael Weikath über Nu Metal