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Anonym
Registriert seit: 01.01.1970
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Also ich hab zurzeit wieder richtig Lust zu schreiben, wäre cool wenn ein paar Leute mitmachen würden. Ich würde dann von 11-25 schreiben.
Ich fang dann auch gleich mal mit Numero 11 an.
11. Dragonland – Astronomy
Denken wir einmal an das Jahr 2006 zurück. Viele Hochkaräter wurden vom Stapel gelassen, manche hielten das, was sie versprachen, manche nicht. Schade dabei ist, dass gewisse Geheimtipps dabei völlig außer Acht gelassen wurden. Wie z.B. das mir vorliegende schwedische Juwel, genannt „Astronomy“. Es stammt von Dragonland, einer schwedischen Power Metal Band, die sich die Astronomie textlich vornimmt, einer Band, die viel zu lange ungeachtet blieb, obwohl sie trotz des klischeebehafteten Namens unglaublich eigenständigen, gar harten Power Metal bietet, der von angenehmen, atmosphärischen, teilweise auch symphonischen Keyboard-Elementen untermalt wird. Ebenfalls positiv anzumerken ist das Organ von Sänger Jonas Heidgert, die nicht zu hoch ist, wie bei diversen anderen Namensvettern.
Es handelt sich um ein Konzeptalbum, rund um die Astronomie, das Cover passt hierbei sehr gut dazu. Warum das Album „nur“ auf Platz 11 vorzufinden ist, liegt ganz klar auf der Hand. Ich habe nichts gegen ein Intro, oder sonstiges, aber 4 derartige Füller-Titel mit Spielzeit von über 2 Minuten sind mir persönlich zu viel des guten. Es ist ein Konzeptalbum, da gehört dies wohl dazu, aber mir will es sich dennoch nicht ganz erschließen, doch das ist auch kein großer Negativaspekt, denn die Musik, die letztlich geboten wird, ist ganz großes Kino. Das Album beginnt mit dem Song „Supernova“, welches von einem kleinen Intro eingeleitet wird, welches wohl die Schaltzentrale in einem Raumschiff rekonstruieren soll, bevor es von einer Riff-Wand aus dem Konzept gebracht wird. Schon bei diesem Song wird klar, dass es sich nicht um eine drittklassige Power Metal Band handelt, die auf der Welle mitreiten will, vielmehr sind es 6 hoch talentierte Musiker, die ihre Instrumente und Stimme erstklassig beherrschen, und damit wunderbar abwechslungsreiche, mal harte, mal melodische oder gar balladeske Nummern schreiben, die man so schnell nicht vergessen soll. In der Tat vergisst man das Gehörte nicht so leicht, was nicht an der Eingängkeit liegt, sondern an der erfrischenden Eigenständigkeit dieser Gruppe. Man will es immer wieder hören, um noch ein neues Detail zu entdecken, oder um einfach den guten Texten ihre Chance zu geben. „Cassiopea“ beginnt mit einem tollen Akustik/Percussion-Intro, und wird von Jonas‘ sehr schöner Stimme übernommen, der dabei noch Unterstützung von der Sängerin Elise Ryd erhält, die unter anderem auch schon für Bands wie Falconer ihre Stimme entliehen hat. Weitere Gastauftritte treten in „Antimatter“ und „Direction: Perfection“, zwei treibenden, flotten Songs, die eher der härteren Machart sind, in Form von Jimmie Strimmell auf. Das Album endet mit 3 instrumentalen Stücken, die zwar zeigen, wie talentiert diese Band ist, mir persönlich aber etwas zu kitschig bzw. füllend sind, da hätte man gut und gern noch 2 vollwertige Songs dranhängen können.
Aber auch das soll den sehr positiven Gesamteindruck nicht eindämmen, denn es handelt sich um eine hochgradig geniale schwedische Band, die ihr Handwerk wirklich versteht, und es nicht nötig hat, Genregrößen zu kopieren, sondern einfach ihr Ding durchzieht, was auch die guten Texte über die Astronomie sehr betonen.
http://www.youtube.com/watch?v=JTShSv-95uI&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=3myPtiTxHXk&feature=related
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