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Anonym
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14. Moonsorrow – Verisäkeet
Wer kennt das nicht? Man hört ein Album, hatte im Vorfeld hohe Erwartungen darauf, und dann plötzlich stellt sich heraus, dass der neue Output der Band X völlig belanglos ist. Gerade wenn der Druck und die Erwartungen, die auf einer Band lasten, schier unendlich scheinen. Doch dann gibt es wieder die Art Bands, die sich davon einfach nicht beirren lassen, und dabei sogar noch eine kleine Kurskorrektur meistern. So auch Moonsorrow, 5 Herren aus Finnland, die seit Jahren im Genre zur Speerspitze gehören, wenn nicht die Speerspitze anführen. Seit 1995 veröffentlichen diese konstant schlichtweg geniale Alben, epische, bombastische Pagan Black Metal Werke, die bislang eher als unübertrefflich gelten. Besonders ist dabei einfach die enorm hohe Spielfreude der Jungs, und die instrumentale Klasse. Hier wird nicht einfach Black Metal mit Keyboards verbunden, nein, es wird zu einer Einheit geformt, hinzu kommen schöne Natursamples, die die nötige Atmosphäre schaffen, die Moonsorrow benötigen, um ihre Texte rüberzubringen, um ihnen Leben zu verleihen. Was sich verändert hat? Die Melodien sind etwas melancholischer als noch auf „Kivenkantaja“ zuvor, doch Moonsorrow sind nach wie vor Moonsorrow geblieben, und zeigen einen weiteren Geniestreich ihres Facettenreichtums.
5 Lieder sind auf dem Album also vorhanden, manch einer würde sich an den Kopf fassen, und denken, dass das pure Abzocke ist, so aber nicht bei Moonsorrow, denn 4 der 5 Stücke sprengen die 14 Minuten Grenze, nur das Outro kommt auf 8 Minuten. Auf die Songs einzeln ins Detail zu gehen ist ein endlos erscheinendes Unterfangen, eröffnen sich nach jedem Hören doch neue Kleinigkeiten, winzige Spielereien, noch eine andere Melodie, und und und. Dies ist auch der Grund, warum es nie langweilig wird, bzw. dass einem die CD zu langatmig vorkommt. Hier wird wahrlich nicht gekleckert, rasende Black Metal Riffs treffen auf ruhiges Naturschauspiel trifft auf einen heroischen Männerchor, es werden verschiedenste Stilarten verschmolzen, und perfektioniert, der Höhepunkt wird dabei in „Jotunheim“ erreicht, ein 19-Minüter, der mit einem Eulen-Ruf und einer seichten Akustikgitarre einleitet, und schließlich von Akkordeonähnlichen Keyboardklängen untermalt wird, bevor er einem absoluten Wechselspiel aus traumhaften Chören, und zähen Riffwänden gleicht. Den Abschluss macht dann das wohl längste Outro der Welt, „Kaiku“, ein schönes Akustikspiel, dass einem langsam klarmacht, dass das Album dem Ende entgegen schielt, ehe man es wieder hören will, um weitere Details zu entdecken, bzw. zu erforschen. Klasse!
Nun, 4 Jahre sind seit dem Release also vergangen, doch noch heute gilt auch dieses Album, ebenso wie „Kivenkantaja“ oder „Suden Uni“, als absolutes Meisterwerk. Schon auf den frühen Demos wurde klar, was aus diese Burschen mal werden würde, und mittlerweile ist es Realität, für die einen ist es Freud, für die anderen eher Leid.
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