Re: Top 50 Alben

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15. Children Of Bodom – Hate Crew Deathroll

Es kommt sehr häufig vor. Bands releasen ein neues Album, klar, viele erreichen dabei die Qualität ihrer Vorgänger-Scheiben aber nicht, zumindest meinen das die sogenannten Fans. Children of Bodom hatten es mit ihren beiden letzten Scheiben ebenfalls nicht leicht, „Are you dead yet?“ und „Blooddrunk“ stieß den meisten vor den Kopf, die 5 jungen Finnen von früher sind zumindest musikalisch gereift, werden thrashiger, man bemängelte gar das Fehlen der klassischen Gitarren-Keyboard Duelle der Herren Laiho und Wirman. Grund für diesen Kopfstoß ist das Album davor, „Hate Crew Deathroll“, welches wohl das ultimative Children of Bodom Album neben „Hatebreeder“ darstellt, da „Follow the Reaper“ auch mir etwas zu melodisch war, das Keyboard war zu aufdringlich. Auf „Hate Crew Deathroll“ versuchten die Finnen also ein Mittelding zwischen Früher und Heute zu finden, und es gelang.

Zunächst einmal ist das Cover positiv hervorzuheben, der Band-typische Reaper findet auch hier seinen Platz, in blutroter Umgebung diesmal. Der zweite positive Aspekt ist die sehr gute, organische Produktion, die einem schon nach den ersten Tönen des Openers „Needled 24/7“ auffällt. Children of Bodom sind instrumental noch besser geworden, daran hatte ich auch bei „Follow the Reaper“ keinen Zweifel, nur war es da einfach etwas zu viel des Guten. Das Schlagzeugspiel ist sehr abwechslungsreich, und spielt zusammen mit der ideal besetzten Gitarren/Bass Fraktion ein gewaltiges Feuerwerk aus allen verschiedenen Geschwindigkeitskombinationen ab, das Keyboard ist dabei wieder dezenter, drängt sich nur in Liedern wie „Angels don’t kill“ oder „Triple Corpse Hammerblow“ auf, ohne zu nerven, die typischen, oben genannten Solo-Duelle dürfen natürlich auch auf dieser Scheibe nicht fehlen. Überhaupt, der Abwechslungsreichtum macht diese Platte so unverschämt gut, denn die Mannen um Alexi Laiho sind einmal mehr darauf bedacht, nicht nur wild zu schreddern, sondern auch mal etwas ruhigere, atmosphärische Töne anzuschlagen, „Angels don’t kill“ ist das Paradebeispiel, die Gitarrenmelodie im Zusammenspiel mit den Keyboardtönen zaubert Gänsehaut. Ein großes Lob dazu auch an Laiho, der nach wie vor ein sehr einzigartiges Organ besitzt, und zusammen mit den anderen dazu noch sehr gute Texte schreibt, die, nicht wie bei anderen Bands diesen Genres, nie zu kitschig wirken.

Die Hater haben abermals etwas zum kritisieren, logisch, aber den Fans schmeckt es gut, denn Children of Bodom servieren seit vielen Jahren konstant geniale Alben, auch die aktuelleren Scheiben sind für dich richtigen Fans sicher lohnenswert. Die Finnen haben seit jeher einen sehr eigenen Stil, den sie mit „Hate Crew Deathroll“ voll ausreizen, und mit den Nachfolgern verfeinern bzw. abändern, denn das ist ihre große Stärke, eigene Trademarks werden sie immer haben, und die wird man ihnen auch immer anhören, ob man will, oder nicht.

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