Home › Foren › METAL HAMMER’s Ballroom › Mediapit › Druckkunst › Lesen › Re: Lesen
So, Urlaub vorbei, und auch mit den Büchern größtenteils durch:
Franz Kafka – Die Verwandlung
Hat schon was. Recht nüchtern (aber dennoch gut) geschrieben, fordert also auf zum Hinterfragen dieser undankbaren Situation und offenbart die schlechtesten Seiten des Menschen. Mit seinen 72 Seiten auch recht gut auf den Punkt gebracht.
Etwas zwiespältig dann der Kommentar von Vladimir Nabokov. Im Gegensatz zu seinen großen Meister, den er hier in vollen Zügen in den Arsch kriecht, eben alles andere als auf den Punkt gebracht und gerne auch etwas abseits des Themas. Die eigentliche Interpretation zeigt aber immerhin einige sehr wichtige Aspekte, die nochmal zum Verständnis des Buches gut beitragen. Dennoch: Kommentare wie die Relativierung der Musik als Kunstform hätte er sich sparen können, zumal er hier nichtmal wirklich Argummente für seine These bringt – zumindest keine überzeugenden!
Richard David Precht – Wer bin ich, und wenn ja, wieviele?
Auch, wenn die Fassade eine recht obeflächliche Beschäftigung mit der Materie erfürchten lassen könnte, so schafft es Precht auf diesen fast 400 Seiten durchaus tief in die Materie abzutauchen und bringt außerordentlich gut die verschiedensten Wissenschaften in Kontrast zur Philosophie unter einen Hut. Dabei hält er immer die nötige Balance zwischen eingängiger Literatur und wissenschaftlicher Richtigkeit und verschafft so tatsächlich – wie angekündigt – einen soliden Überblick über alle „wichtigen Fragen des Lebens“, aber auch über Philosophie, Hirnforschung etc. Hat Spaß gemacht und war interessant!
Auf Sartre hatte ich dann nicht mehr so bock, hat Precht doch in seinem Buch die wichtigsten Thesen des Mannes bereits aufs Silbertablett gelegt. Außerdem bezieht sich Sartre auf vielerlei Werke und Persönlichkeiten, über die ich gar nicht oder zu wenig informiert bin.
Kurz vor der Abfahrt hatten sich noch diese beiden Werke dazugesellt:
Wunderschön geschrieben und mit teils sehr rosigen, aber dennoch interessanten Lebensphilosophien, von denen es sich lohnt, zu lernen – wenn auch nur im Ansatz. Wird wohl nicht mein letztes Buch von Hesse bleiben.
Bin ich noch nicht ganz durch mit, überzeugt bis jetzt aber völlig. Die Geschichte dieser jungen, sehr eigenen Frau auf der Suche nach sich selbst portratiert schön verschiedenste Arten von Menschen und Lebensarten im netten Interviewstil. Bin auf’s Ende gespannt.