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palezVon den Büchern, die ich während meines Urlaubs in Mother Russia gefressen habe, hat „Kleines Mädchen mit komischen Haaren“ von David Foster Wallace den wohl größten Krater im Bewusstsein hinterlassen. Fünf Kurzgeschichten, fünf (/sechs) Personen mit jeweils eigener Sprache, die weiter nicht von den jeweils anderen entfernt sein könnte, und eine dringend bewundernswerte Sprachkunstbeherrschung, einige Male Alltagsbizarrerie im Nebeneffekt (Titelgeschichte! Herrlicher Schreibstil.), einige Male ein berechnendes Durchschneiden der Pulsader, wenn die Geschichten am Höhepunkt ihrer Lebenskraft sind, fünf Mal ein großes, klaffendes, bodenloses Loch am Ende.
Vor „Unendlicher Spaß“ habe ich aber immer noch Angst.
SlothropIch auch. Habe aber immer mehr den Verdacht, dass das Buch maßlos überschätzt wird. Seine Stories und Reportagen sind aber zum Niederknien. „Vergessenheit“ kann ich sehr empfehlen, ebenso „Consider the lobster“. Gibts hier auch im Netz: http://www.gourmet.com/magazine/2000s/2004/08/consider_the_lobster
Ich sehe das ähnlich. David Foster Wallace hat tolle Sachen geschrieben. Bei Unendlicher Spaß (hört der Spaß jedoch auf;-)) habe ich aber aufgeben müssen. Ich habe mich nicht unterhalten gefühlt und verstand, ehrlich gesagt, so gar nicht wirklich, was mir der Herr eigentlich erzählen will. Vor Allem die unzähligen Fußnoten (in grausamer Länge) stören das Lesevergnügen ungemein und man kommt auch gar nicht richtig rein. Ging mir zumindest so.