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SlothropUm den Sachverhalt eingehend zu erklären, müsste man hier platzmäßig anbauen, deshalb nur ganz kurz: Thomas Mann ist Weltliteratur, Stackpole bedient Genres und produziert „zielgruppenorientiert“. Das eine ist Kunst, das andere ein triviales Produkt, das an keiner Stelle über sich selbst hinausweist. Klar ist es unfair das eine gegen das andere auszuspielen, und ich habe auch nix gegen Autoren wie Stackpole (dass ich diese ganze Fantasy-Fließbandware für totalen Käse halte – geschenkt). I
Und wer zieht die Grenze? Kommt es nur auf den Willen des Autors an, vielleicht sogar auf die Ansicht einer Mehrheit oder einer qualifizierten Elite? Irgendwer muss ja sagen können, was Kunst ist; welchen Gegenstand sie behandeln soll, wozu und auf welche Weise! Ich gebe zu bedenken: vielleicht gibt es am Ende kein Kriterium außer das Ich finde, dass. Vielleicht. Bis jetzt hat mich jedenfalls keiner vom Gegenteil überzeugen können, auch wenn ich selbst lieber Dürrenmatt als Hohlbein lese. Um zu wissen, was gute und schlechte Literatur ausmacht, müsste man zunächst wissen warum beides in der Welt ist. Aber: kann man das ermitteln?
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