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Ich lese gerade:
Ein bisher wirklich zauberhaftes Buch aus dem Jahre 1928, welches ich im offenen Bücherschrank gefunden habe. Glücksgriff 🙂
„Ein junger, sehr zarter Mensch lädt, gepeinigt durch erlittenes Unrecht, mit dem er nicht fertig wird, schwerste Schuld auf sich, verliert den Anschluß an die Welt der Familie und des Berufslebens und beginnt zu wandern. Wandern aus Beruf und mit derselben, fast dämonischen Entschiedenheit, mit der er die Vergangenheit hinter sich geworfen, als Vagabund, auf die Straßen, in Wäldern und Schenken lebend. Viele Landschaften gleiten in filmhaftem Wechsel an den Augen des Lesers vorüber, die Nordseeküste, die großen einsamen Moore Niederdeutschlands, Flüsse, Hügelland, Gletschergipfel der Alpen, die wirre Welt der Städte. Seltsame Menschen tauchen auf, stehen scharf umrissen wie im Lichtkegel eines Scheinwerfers und tauchen in Nacht zurück: ein schönes, blumenzartes Mädchen, ein wildes, von Trieben geschütteltes Weib, ein gütiger alter Professor, Bauern, Landstreicher, Verbrecher. Mit seinem reichen Innenleben, seinen über den Durchschnitt feinen Sinnesorganen wirbt Lampioon um die Geheimnisse der Natur und lauscht ihr Wunder und Märchen ab, wie sie in dieser Feinheit undleisesten Abtönung ganz, ganz selten empfunden werden.“
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"Als das Büblein dem Fröschlein den Kopf abbiss, da ward ihm so wohlig zumute. Denn Böses zu tun macht doch ganz gewiss mehr Spaß als das blöde Gute.[/I]" [/SIZE]