Also mein bester Freund steht politisch im rechteren Flügel der SPD und ist außerdem gläubiger Katholik.
Mein zweitbester Freund die SPD als zu weit rechts, und wählt entsprechend.
Ansonsten kenn ich auch noch Punks und Metaller, die mehr oder weniger weit links stehen.
In meiner Stufe gibt’s nen Typen der irgendwie einen beinahe-Anarchismus zu Gunsten der Arbeiter einführen will. Zwar nur ein Bekannter, aber ein ziemlich netter Kerl, der keinen Stress baut.
Bei letzterem bewegt sich das auch schon (etwas) außerhalb der Demokratie, und ich finde den Typen trotzdem nett. Insofern muss ich mir natürlich die Frage stellen, inwiefern ich mich von Aquifel und seinem Neonazifreund unterscheide, und kann es in einem gewissen Maße verstehen.
Der einzige Unterschied, der mir da erscheint, ist, dass der Linke gegen „das Kapital“ ist, der andere, so nehm ich an, gegen „Ausländer“. Das eine ist abstrakt, das andere sind konkrete Personen. Das eine wirkt auf den ersten weniger erschreckend als das letztere. Obwohl beides auf undemokratische Zustände hinausläuft.
Ich denke, einer der Grundgedanken der sich durch den Metal zieht ist es eben, seine individuelle Freiheit zu pflegen, und die Freiheit anderer zu tolerieren (nicht unbedingt alles andere gutzuheißen). Erscheint mir jedenfalls so, wenn das jemand für pathetischen Kitsch hält, einfach posten.
Beim Metal möchte ich eigentlich nur mit Leuten rumhängen, gemütlich quatschen, Bier saufen, Mucke hören, friedlich miteinander moshen, und mich amüsieren. Ich denke Politik sollte da nicht so eine große Rolle spielen. Ich finde Patriotismus zwar generell doof, aber wenn jemand wert auf seine „Deutsche Identität“ legt, dann bin ich bereit das zu tolerieren, genauso wenn jemand politisch etwas linker steht als die Mitte.
Die linke/rechte Einstellung muss sich aber immer noch in einem Rahmen bewegen, der mit der Demokratie noch verträglich ist, und meine persönliche Freiheit toleriert. Das ist bei den Extremen beider Richtunge nun einmal nicht der Fall.
Ich möchte nicht verprügelt werden, weil ich Patriotismus nichts abgewinnen kann, oder weil ich überzeugter Befürworter der sozialen Marktwirschaft bin.
Avenger/me den letzten Absatz unterschreibt. Gilt für mich allerdings auch für das linke Extrem.
Jepp, siehe oben
Stellt sich die Frage: Ist Linksextremismus im Metal akzeptierter als Rechtsextremismus?
Ich finde den Gedanken, alle Leute mit Eigentum zu enteignen und staatliche kontrollierte Betriebe einzuführen genauso grottig wie Rechtsextremismus, und wegen dieser Abneigung möcht ich im Metal nicht ausgeschlossen werden.
Auf Konzerten sieht man schon mal ein paar Typen, meistens Punks, mit Che Guevara (ich find den Typen scheisze) Aufkleber oder Hammer-und-Sichel-Anstecker. Die werden toleriert/akzeptiert, bei einem Adolf-Emblem oder Hakenkreuz sähe das wohl anders aus.
Erscheint mir inkonsistent.
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"Wir werden am stärksten von unsichtbaren Händen gebogen und gequält" (Friedrich Nietzsche)