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Warum das Internet trotz gewisser Vorteile scheiße ist (jedenfalls für die Untergrundszene), liegt an seiner Macht, das Hör- und Kaufverhalten zu beeinflussen, und zwar zum Negativen.
Früher hat man sich zwischen ein paar Platten entscheiden müssen (man hatte ja nicht so viel Kohle), und die hat man dann hoch und runter gehört und so lieben gelernt.
Und heutzutage? Neulich in meiner Praktikumsstelle:
19-jähriger Metal-Anfänger (vorher nach eigenen Angaben Emo, alles klar?), AMON-AMARTH-Patch aus’m EMP und ARCH-ENEMY-Shirt:
„Hab mir gestern was von „Leddschn of the dämmed“ (LEGION OF THE DAMNED) gezogen, klingt ja auch ziemlich geil. Das ist doch auch so Däff Meddl, oder?“
Danach spielte er mir ein paar AMON-AMARTH-Songs auf seinem Handy (!) vor.
„Na, welches Lied ist das?“ – „Valhalla awaits me.“ – „Stimmt! Und von welchem Album?“ – „With Oden…“ – „Nee, das ist vom neuen Album.“ – „Nee, ist es nicht.“
Hat dann seinen Fehler eingesehen. Grund: Hat das Lied in den Ordner gehauen, in dem eigentlich nur die Lieder vom aktuellen Album drin sein sollten. Shit happens…
Nur mal zwei Beispiele. Fakt ist, dass die Leute heute einfach mal was runterladen, auf Handy oder Mp3-Spieler schmeißen und dann in Bus oder auf der Straße nebenbei hören. Sich wirklich auseinandersetzen tun die sich selten mit der Mucke. Die Folgen brauche ich hier nicht mehr erwähnen.
Darum kann von mir aus jeder das Weltnetz benutzen, der eh auf Erfolg und Geld aus ist. Aber der Untergrund (egal, welcher Subkultur) hat da nix verloren.
Wenn jemand das Netz nutzt, um reinzuhören, und sich dann die Tonträger kauft – okay, aber dieses Gesauge ist das Letzte.
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