Re: 7 Saiter

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Ilo

Registriert seit: 23.09.2007

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War heute wie angekündigt im MusicStore und naja, bis jetzt noch nicht wirklich überzeugt vom Ganzen.

Ich habe drei Gitarren angespielt: Einen ~ 400-500 Euro Ibanez 7 Saiter (ja, Namen sind mir entfallen), einen von Schecter in ähnlicher Preiskategorie und dann überraschend noch einen 8 Saiter von ESP LTD, etwas mehr als 1000 Euro!
Hatten unter den 7 Saitern leider nicht viele da. Hätte gerne die Hellraiser angespielt oder generell teurere Modelle, aber bis auf ein paar extremere, mich äußerlich an B.C. Rich erinnernde (war aber glaube ich größtenteils Ibanez, zu meiner Überraschung) Modelle war da nicht viel. Die Jackson gabs auch nur auf Bestellung.

Die Schecter war mein Einstieg bei den 7 Saitern. Für den Preis ein wirklich gut spielbares Modell mit sehr differenzierten Sound, hab mich da auch recht schnell zu Hause gefühlt – zumindest im Vergleich zur darauffolgenden Ibanez, die ja schon so recht mitgenommen aussah; jedoch kann man doch in der Preiskategorie zumindest etwas erwarten. Dennoch: Völliger wischi-waschi Sound und auch vom Design her bis auf paar Details nicht so prall. Dann doch lieber die Schecter, die mir schonmal einen guten Ausblick darauf verschafft hat, was die Hellraiser später sicher so können. Auch wenn man hier am Design schon etwas gespaart hat, Griffbrett und die hölzerne Rückseite waren nicht ganz so meins. Aber da ich weniger das Modell als mehr den Hersteller anpeile, spielt das erstmal keine Rolle.

Das grundsätzlich zu den Gitarren. Was die Spielbarkeit betrifft: Etwas enttäuschend, muss ich doch sagen, nach all den Erwartungen, die ich so gehegt hab. Die zusätzliche 7. Saite soll neue Möglichkeiten eröffnen, für mich hat sie diese aber eher gehemmt. Die Spielbarkeit der Akorde ist eine Sache, auf die ich jedoch dann letztendlich schon irgendwie klarkomme (beim ersten Anspielen gings sogar überraschend gut); viel mehr das etwas problematische Dropping, was mich halt vor die Frage stellte „B oder E Saite droppen?“, jedoch in keiner Form so recht klang, weil dadurch die Tonunterschiede zwischen den Saiten, die ohnehin schon recht groß sind (ich mag z.B. auch die tiefer gestimmten höheren Saiten bei meinem 6 Saiter lieber, gerade wenn man einfach offen alle Saiten anspielt), nur noch weiter ausgedehnt werden. Wahrscheinlich sind 7 Saiter fürs Droppen auch gar nicht konzeptziert, aber gerade das sehe ich als Kritikpunkt, weils die Spielbarkeit schon hemmt. Vielleicht hab ich mich aber auch einfach nur beim kurzen Anspielen dumm angestellt.

Das ganze besticht halt durch dieses Kontrastprogramm aus extrem tiefer sowie „normalen“ Saiten. Für mich als einer, der an Drop B gewöhnt ist, wirkt das Ganze aber irgendwie unorganisch, nicht wie aus einem Guss, ja die 7. Saite hatte für mich was aufgesetztes.

Interessant sind natürlich die ganzen neuen Möglichkeiten, die ich in der kurzen Anspielzeit natürlich nicht ganz ausreizen konnte. So krass besonders und anders hat es sich für mich aber nicht angefühlt, sodass mein vorläufiges Fazit ist: Auch oder vielleicht gerade mit Drop B 6-String lässt es sich gut Leben.

Dann hab ich aber noch den 8 Saiter gefunden. Erstmal: Extrem schickes Teil! Die Verzierung am Griffbrett hätte jetzt zwar nicht unbedingt sein müssen, dafür gefallen viele Details und ohnehin die Form dieses Monstrums. Apropos Monstrum: So fühlte sich das Ganze dann letztendlich auch an. Wobei der „Wow“-Effekt eher durch die Tatsache bestach, dass das ganze 8 Saiten hat und nicht, dass das jetzt ultra-tief klingt. Es wird halt alles was undifferenzierter im unteren Bereich, sodass die 8. Saite nicht als außergewöhnlich neue Saite gefeiert werden sollte. Auf der anderen Seite ist die Tondynamik auf, ich glaube, F# heißt sie, gar nicht mal so schlimm, ging schon ganz gut.

Katastrophal war natürlich Akorde zu spielen, aber gerade das hat es für mich irgendwie interessant gemacht: Wie ein gigantisches Monster, das man bändigen will; auch beim generellen rumfrickeln. Ob ich sie mir deshalb aber besorge? Keine Ahnung, ich fands auf den ersten Anspieler nur „ganz interessant“.