SirMetalheadIch finde auch, solche Fragen lassen sich nicht unbedingt im Teenager-Alter für sich selbst beantworten. Da ist man viel zu vielen Einflüssen ausgesetzt und hat oft nicht die vollkommene Kontrolle über sich selbst. Auch der trve Witchhunter erzählte mir damals im ICQ, dass er an Odin und seine Götter-Freunde glaube. Ich bezweifle, dass er das heute auch noch so sieht *gg*
Natürlich nicht^^ Nun gut, dass ich des Teenager-Alter hinter mir hab!:8) Natürlich sind eine Menge dieser „Ragnarök-Heiden“ reine Metaller, die eine musikalische Appetenz zum Heidentum haben, weil es halt einfach völlig klischeetriefend, auf den saufenden, langhaarigen „wilden“ Metaller zugeschnitten ist. Das ist ja auch völlig legitim, allerdings kratzen diese Leuta halt nur wirklich minimal an der Oberfläche dessen, was wir heute Heidentum oder Naturreligion nennen. Die theologischen Aspekte des Heidentums sind weitaus komplexer als sich in ein Kettenhemd zu schmeißen (was die Germanen eh nicht kannten) und dann besoffen „Wotan“ zu brüllen. Alleine schon der Kontinuitätsbruch durch die „Bekehrung“ zum Christentum oder die Vernichtung viele Schriften durch Ludwig den Frommen, machen es uns heute nicht so einfach. Wir können kein stimmiges Glaubensbild mal eben so aus der (wahrscheinlich eh christlich geprägten) Edda rekonstruieren, da spielen so viele andere Faktoren mit rein. Und bevor man sich diesen ganzen Stress antut, dutzende Bücher liest, Museen besucht, Gespräche mit Archäologen führt, sprich selber tätig wird, „rekonstruieren“ sich halt viele ein Wunschgermanentum, dass irgendwo zwischen Herr der Ringe-Kitsch, Esoterikgedöns und brauner Sauce liegt. Das hat dann am Ende mit Heidentum in etwa soviel zu tun wie ein Smart mit einem Auto.
Ansonsten finde ich die Transportation heidnischen Gedankengutes per Musik garnicht verkehrt, und wenn es in so einer aufwendigen Art wie bei Menhir oder Odroerir geschieht, dann ist das sicher im Sinn unserer heidnischen Ahnen, die ihre Geschichten auch so weitergegeben haben.
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