Re: glaubt ihr an Gott ?

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Daray

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Roy Black MetalDeshalb geh ich auch gar nicht weiter daruaf ein.
Aber sie ist ei schönes Beispiel für das von mir gesagt: Der „Freie Wille“, den das (katholische) Christentum in den Mittelpunkt rückt (bestimmte Häresien mögen schweigen und in ihrer Tugendwelt verharren), hat keinerlei naturwissenscahftliche AUssage in dem SInne, dass Herr abrakadabra vielleicht berechnen kann (oder auch nicht), wie sich meiune Atome beim nächsten Toilettengang neu formieren. Wen interessiert das, v.a. theologisch gesehen? 😀
Vielmehr geht es beim Postulat des freien WIllens um eine Beziehungsbestimmung von Mensch zu Gott. Den der frei WIlle ist Gnadengabe, Geschenk; ohne Gott wäre der freie Wille aus theologischer SIcht nicht möglich, der Mensch ist quasi „zur Freiheit befreit“. Deshalb ja auch die berühmte Unterscheidung zwischen „freu sein von etwas“ und „frei sein FÜR etwas“. Um letzteres geht es der Theologie, nämlich der freien Annahme des gnadenhaften walten Gottes. Hui, das war jetzt hochdogmatisch ausgedrückt.
Aber egal: Das selbe ist es mit angeblichen naturwissenschaftlichen Aussagen zur Schöpfung. Schöpfugsmythen, seien sie aus Babylon, die bekannten ägyptsichen oder die biblischen, haben nie die Ausrichtung, eine naturwissenschaftliche Aussage zu treffen- Kein Ägypter hat ernsthaft in den Himmel gesehen und gesagt „Da, schau, die Göttin Nut ist naturwissenscahftlich erwiesen da oben un überspannt gerade das Mittelmeer; hier sehen wir unzweifelhaft ihren Bauch“. Ebenso wie natürlich im MIttelalter bekannt war, dass die Erde rund ist, späteren Polemiken zum trotz.
Kosmologien vermiteln das Verhältnis Gott-Mensch, also WIE der Mensch in die Schöpfung gestellt ist, quasi eine Beziehungsgeschichte. Gott besiegt das Chaos und schafft Ordnung. Damit ist eine theologsche Kosmologie ja gerade der Anfang jeder Naturwissenschaft: Die Überzeugung, das der KOsmos geordnet ist und mit dem menschlochen Versand bis zu einem großen Teil verstanden werden kann, da eben KEIN willkürliches Chaos regiert und die Naturgesetze sich je nach Gusto ändern. Diese grundlegende theologische Überzeugung ist als der Anlass dafür, erst mit dem FOrshchen zu beghinnen, da es eine ORdnung gibt, die man zu erkennen versucht. Das hat also nichts mit Naturwissenschaft zu tun, sondern schafft eine Voraussetzung auf völlig anderem Gebiet.
Dawkins Problem in diesem Sinne ist also, dass er GLAUBT, dass jemand die Grenzen zu seinem Bereich überschritten hat (seine Leistungen in seinem Bereich kann und will ich nicht beurteilen) und sofort panisch reagiert: „Eiune Übertretung von seiten irrationaler Gottgläubiger: feurio, wir schalgen zurück!“
Dabei hat diese Überschreitung nie stattgefunden, jedenfalls nicht von orthodox-christlicher Seite (mit Orthodox ist hier nicht die Konfession gemeint). Er (und andere mit ihm), führt also eien Streit, der so schlicht und ergreifend nicht existiert, da man jeweils völlig verschiedene Räume und Fragen verhandelt. Allerdings kann ich seine Reaktion angesicht eines fundamentalistischen Gottes- und Schriftversätndnis teilweise nachvollziehen. In Amerika dürften evangelikale Schwärmer, die alles wörtlich nehmen, ein ziemlicher Nervfaktor sein und sind es definitiv auch. Hier gilt aber: Diese sind ja Produkt der Schriftgläubigkeit der REnaissance und Aufklärung (in Abgrenzung zur Tradition und Offenbarungsverständnis, quasi als seltsames Nebenprodukt der NEuzeit) und können sich auf keinerlei christliche Tradition stützen. Schon in der Antike wären diese LEute nur ausgelacht worden. Ein Krichenvater wie Augustinuns hätte Evangelikale dutzendweise zum Frühstück verspeist.

Im Prinzip ist es doch schon ein grundsätzlicher Unetrschied in der Fragestellung:
Naturwissenschaft erklärt immer nur das Wie, nie das Warum.

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