Re: glaubt ihr an Gott ?

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Daray

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Von welcher allegmeingültigen Moral sprichst du? Wie begünstigt sie die Weitergabe der Gene? Und welche Moral hat bitte die Weitergabe der Gene zum Ziel?^^
Die momentan tendenziell vorherrschende im deutschsprachigen Raum wohl kaum, da sie es als unmoralisch sieht zu vergewaltigen und Geschlechtsverkehr ohne Kontrazeption auszuüben.

Wenn dich jemand nicht tötet, hast du etwas davon, ja, aber du bist nicht der moralisch Handelnde, oder? Was hat derjenige davon, der dich nicht umbringt?

Du siehst instinktive Handlungen als die Folge bewusster Entscheidungen an? In dem Fall hast du ein gänzlich anderes Verständnis dees Begriffes Instinkt als ich und auch eine andere als jede Definition, die ich kenne und die ich auf die schnelle im Netz finden konnte.

Otto Klineberg nannte drei Kriterien, die erfüllt sein müssen, um auch beim Menschen von Instinkt reden zu können:[7]
1.Phylogenetische Kontinuität: Das Verhalten muss bei unterschiedlichen Gattungen zu beobachten sein, vor allem bei Menschenaffen – vereinfacht gesagt: bei Mensch und Tier.
2.Biochemische und physiologische Grundlagen: Das Verhalten muss im menschlichen Organismus eine Prädisposition aufweisen, also dort verankert sein.
3.Universalität des Verhaltens: Das Verhalten muss in allen Gesellschaften bzw. Kulturen vorzufinden sein – vereinfacht gesagt: bei allen Menschen.

Es handelt sich um ein erbkoordiniertes Verhalten, das auf auslösende oder vorwarnende Reize Reagiert und darauf mit definierten, arterhaltenden Bewegungen antwortet. Es wird davon ausgegangen, dass diese über den Verlauf der Evolution durch einen Selektionsprozess erworben wird.

Definition
„Unbewusst gesteuerter keiner Übung bedürfender natürlicher Antrieb zu bestimmten Verhaltensweisen; ererbte Befähigung besonders der Tiere, in bestimmten Situationen in bestimmter, nicht bewusst gelenkter Weise zu reagieren, ein bestimmtes (besonders lebens- und arterhaltendes) Verhalten zu zeigen“ (Brockhaus Enzyklopädie 1994, S. 1715).

2. Definition
„Als Instinkt werden angeborene artspezifische Reaktions- und Verhaltensweisen bzw. biologische Bedürfnisse, Triebe bezeichnet, die unmittelbar selektiv und zielgerichtet auf bestimmte Reize ansprechen. Der Instinkt dient vor allem der Selbst- und Arterhaltung. Unter dem Einfluss der Verhaltensforschung ist es heute strittig, ob er angeboren oder gelernt ist“ (Köck & Ott 1994, S. 328).

3. Definition
Hier wird der Instinkt als eine ererbte Zweckhaftigkeit im Verhalten, die nicht erlernt werden muss, bezeichnet. Schlüsselreize lösen einzelne Schritte des Instinktverhaltens aus. Die meisten Instinkt-Handlungen laufen unter starken Affekt ab. Auch im Leben eines heranwachsenden nehmen die Instinkte ihre Stellung ein. Dennoch sind die Instinkte des Menschen nicht so ausgereift wie bei Tieren, im Gegenteil, er wird geradezu als Instinktreduktionswesen bezeichnet. Jedoch kann der Mensch die Instinkte beherrschen, überbauen und auch durch Einsicht und Willen umformen (vgl. Hehlmann 1967, S.257f.).

4. Definition
„In der biologischen Grundausstattung des Lebewesen angelegte, durch Signale der Außenwelt, nämlich lebensbedeutsame Reize auszulösende Handlungs- und Verhaltensformen. Der Mensch besitzt nur Instinktfragmente“ (Schorb 1975, S.130).

5. Definition
Ein Lebewesen ist mit einem ererbten, zweckmäßigen Verhalten ausgestattet, welches durch bestimmte, lebenswichtige Schlüsselreize ausgelöst wird. Da der Mensch gegenüber von Tieren nur sehr gering mit Instinkten ausgestattet ist, war ihm die Freiheit zur Entwicklung der Sprache und des Denkens gegeben (vgl. Odenbach 1974, S.252).

Jede dieser Definitionen schliesst die bewusste Entscheidungsfindung eben gerade aus.

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