Home › Foren › Maximum Metal › Plattenladen › SirMetalheads Empfehlungen im Viking/Pagan/Folk Metal-Bereich › Re: SirMetalheads Empfehlungen im Viking/Pagan/Folk Metal-Bereich
SirMetalheads Tipp Nr. 4
Hel – Orloeg
1. Erlkönig
2. Mutter Erde
3. Wunden
4. Zeitenwende
5. Fimbulwinter
6. Der Weg ist das Ziel
7. Der alte Mann
8. Der See
9. Ragnarök
10. Spuren
Gesamtspielzeit: 60:45
die rote Neuauflage wurde remastert und enthält noch 2 Bonustracks:
11. Windows (At The Gates Cover)
12. Through Blood By Thunder (Bathory Cover)
So, jetzt wirds ernst. Auf dem Ragnarök Festival musste ich mit Erschrecken feststellen, wie wenig diese Band anscheinend bekannt ist. HEL wurde 1994 von Valdr gegründet, der sich jedoch 1997 mit Skaldir noch Verstärkung zulegte. Seit dem musizieren die Beiden zusammen und bringen es bis heute auf ganze 3 Alben. Diese sind jedoch alle einzigartig und vom Debut Orloeg, das 1999 veröffentlicht wurde, will ich euch nun erzählen.
Schon mit dem siebeneinhalb-minütigen Opener „Erlkönig“ wird dem Hörer klar, dass er es hier nicht mit einer Spaß-und-Sauf-Band zu tun hat. Der abwechselnd schwermütig und dann wieder rasante Instrumental-Anfang ist sehr bezeichnend für das ganze Album und erst nach zweieinhalb Minuten kommt dann der Gesang hinzu. Das von Friedrich Schiller geschriebene Gedicht wird geflüstert, gesungen und gegrowlt vorgetragen, die verschiedenen Rollen also hervorragend zugeordnet.
Hels Klangewand wird hauptsächlich von Gitarren bestimmt. Diese bilden eine mal bedrohlich, mal nachdenkliche Atmosphäre, die mir immer wieder unter die Haut geht. Hier wurde nicht versucht, irgendwelche Hits zu schreiben. Jedes Lied ist in sich stimmig und fügt sich perfekt ins Album ein. Durch Keyboards werden hin und wieder Harmonien ergänzt oder erweitert. Beim dritten Lied „Wunden“ wird man von feinem Klavierspiel verzaubert, das die Strophen ergänzt. Für mich eines der großen Hightlights der Platte.
Lyrisch sind Hel natürlich „nordisch“ beeinflusst, wie man schon an den Songtiteln und am Logo erkennen kann. Auf dem neuesten Album „Tristheim“ wurde jedoch der Thorshammer aus dem Schriftzug entfernt, da es sich hierbei um ein Akustik-Album fernab der skandinavischen Mythen handelt. Vielmehr wird dort der Mensch in all seinen Gefühlen belichtet. Doch zurück zu „Orloeg“. Die Texte sind schön mitzulesen. Nicht anspruchslos aber auch keinesfalls abgehoben oder pseudoschlau. Alle Lieder sind auf deutsch verfasst.
Was Hel für mich so besonders macht, ist diese unglaubliche Ruhe, die das Album ausstrahlt. Nicht, dass alles im langsamen Tempo vor sich hinplätschern würde, es gibt viele schnellen Passagen, doch alle versprühen eine gewaltige Dichte und Stimmigkeit, sodass das Album zu den ganz großen Momenten zählt, die ich in Verbindung mit Musik erleben darf. Wie die Musik auf euch wirkt, kann ich nicht sagen, allerdings verspreche ich, dass es sich hierbei um mehr als gute handgemachte, hochwertige und ehrliche Musik handelt.
Mal wieder gibts leider keine wirklich guten Samples (bei Interesse mich fragen) Aber auf der Myspace-Seite kann man sich „Mutter Erde“ anhören. Ein soundtechnisch ziemlich repräsentativer Song, auch wenn der Refrain aufs erste Mal etwas merkwürdig daher kommt. Auch der Teaser zum Falland Vörandi ist typisch für Hel, auch wenn das Album etwas vielseitiger ist als Orloeg.
Diskographie der Band:
Orloeg 1999
Pagan Midgard Art EP 2004
Falland Vörandi 2005
Tristheim 2007