Re: SirMetalheads Empfehlungen im Viking/Pagan/Folk Metal-Bereich

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SirMetalhead
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SirMetalheads Tipp Nr. 8

Wyrd – Heathen

1. Heathen

Gesamtspielzeit: 51:17

Tomi Kalliola, auch Narqath gennannt, hat offensichtlich viel Zeit. Denn neben seiner Band Wyrd hat er schon in 15 anderen (norwegischen) Bands mitgewirkt, die bekannteren unter ihnen sind Hin Onde, Svartkraft oder Azaghal. Und viele der anderen sind ebenfalls nur seine eigenen Projekte mit verschiedenen Namen. Alle sind im Black Metal anzusiedeln, mal roh, mal symphonisch, aber immer tiefschwarz. Und so bringt der gute Mann es mittlweile auf über 70 Tonträger, die er zu verantworten hat – und das, obwohl er mit Sicherheit nicht von der Musik leben könnte. Wahrscheinlich hat er einen lockeren und flexiblen Job, aber das ist hier nicht weiter wichtig.
Sehr wohl wichtig aber finde ich sein offizielles Debutalbum mit Wyrd, das er im Zeitraum von 1998 bis 2001 komponierte und 2001 letztendlich über ein deutsches Label veröffentlichen konnte. Die Auflage umfasste 900 Kopien und wurde deshalb 2006 neu veröffentlicht, allerdings mit einem weniger schönen Cover.
Aber zur Musik: Wie beschreibt man ein Album, das nur aus einem 50-Minuten-Song besteht? Wohl am besten in seiner Gesamtheit. Und die könnte bei „Heathen“ nicht stimmiger und abgerundeter sein. Instrumental geht man hauptsächlich mit langsamen Gitarren in die Schlacht, diese bilden eine durch das ganze Album gezogene Grundstimmung. Und nicht nur durch die Donner- und Regenklänge hat man einen grauen Himmel und skandinavische Wälder und Heiden vor Augen, Vögel am Himmel, Seen, Tristheit…

TextauszugCold autumn rain beats down on my bloodstained face.
In the clouded, misty morning sky I see ravens circle
my blade now sheated tasted blood just hours before.

So beginnt der (leicht verzerrte) Krächtzgesang, nach einem wunderbaren Akustikintro, begleitet von den warmen Gitarren. Allerdings hält er sich mit klar gesungenen Passagen im Gleichgewicht und durch weitere Akustikstellen und Keyboards unterteilt sich das Werk in mehrere, dynamisch verschiedene Teile, wie man auf folgender Grafik sehen kann:

So ensteht ein vielseitiges und klar strukturiertes Musikstück und der Hörer kann einen Überblick erhalten, welcher aber wohlgemerkt nicht einmal nötig ist. Denn Heathen erzeugt eine unbeschreibliche Ruhe wie ich sie bisher noch nicht erlebt habe. Dabei muss man noch nicht mal aufmerksam zuhören – man kann die Augen schließen und tief abtauchen in eine natürliche und karge Welt, in der noch ganz andere Winde wehen.
Und so stört es auch nicht, dass der klare Gesang nicht immer einhundertprozentig den Ton trifft oder das Keyboard etwas billig klingt. Denn die erzeugte Stimmung, die daraus resultiert ist durch nichts zu ersetzen.

Im Übrigen kann ich euch dieses Mal leider nicht mit Musikauszügen aus dem Netz dienen – Trotzdem wollte ich dieses Meisterstück nicht ungelobt lassen. Falls ihr trotzdem interessiert seid, meldet euch bei mir.


links JL Nokturnal (Drums seit 2005), rechts Narqath (Instrumente und Gesang)

Diskographie der Band:

Unchained Heathen Wrath [Demo] 2000
Songs of the Northern Gale [Demo] 2000
Of Revenge and Bloodstained Swords [Demo] 2001
Heathen 2001
Huldrafolk 2002
Vargtimmen Pt. 1: The Inmost Night 2003
Vargtimmen Pt. 2: Ominous Insomnia 2004
Rota 2005
The Ghost Album 2006
Tuonela EP 2006
Wyrd / Häive / Kehrä Split 2007
Kammen 2007