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SirMetalheads Tipp Nr. 9
Rimmersgard – Erzherz
1. Stanzenlandschaft
2. Circle Of The Scroll (Jarnauga II)
3. Niemals Vergessen (Instrumental)
4. Gathering Clouds
5. Dream Ends (Dream On …)
6. Icefire’s Blue
7. Trolltanz (Instrumental)
8. Winds Beyond Your Time
9. Legend’s Domain
10. The Call Of Merlin
Gesamtspielzeit: 44:53
Um meine Tipps wieder etwas informativer zu machen (Black Messiah und Taunusheim sind ja nicht gerade Geheimtipps *gg*) möchte ich mit dieser wunderbaren Scheibe weitermachen. Rimmersgard, eine Band aus dem Erzgebirge 1995 gegründet, spielen recht untypischen Folk Metal, dessen Themen von Natur und Sagen (oft lokal) handeln. Klischeehaftes findet man unter ihren ausschließlich englischen Texten glücklicherweise nicht.
Die Musik stützt sich hauptsätzlich auf Gitarren. Sowohl akusisch als auch verstärkt bilden sie das Hauptmerkmal der Songs, oft spielen auch Akustik- und E-Gitarren nebeneinander her, was einen schönen folkigen Charme verleiht. Und auch generell klingen die E-Gitarren eher gdämpft – manch einem könnte der Sound anfangs etwas matt vorkommen, aber mit zunehmendem Voranschreiten der Platte tritt dieser kleine Makel immer weiter in den Hintergrund und macht Platz für die Schönen Melodien und Arrangements, die sich Rimmersgard ausgedacht haben. Doch auch was die Transparenz des Klangs angeht, kann man sich nicht beschweren, Bass und Gitarre sind immer deutlich zu unterscheiden.
Ein weiteres Merkmal ist der schöne Klargesang. Black Metal-Vocals gibt es hier keine. Ein gesunder Tenor vermittelt eine warme und natürliche Stimmung. Nicht etwa opernhaft sondern vielmehr gefühlvoll und oft traurig steht er im Vordergrund der meisten Passagen der zwischen 3 und 10 Minuten langen Lieder.
Ganz ohne Keyboard arbeiten aber auch Rimmersgard nicht, gerade in den 3 Instrumentals (Trolltanz, Niemals Vergessen und dem Outro) greift man auf dieses Instrument zurück, welches sich ansonsten aber dezent im Hintergrund hält. In Lied 6 (Icefire’s Blue) kommt eine Drehleier zum Einsatz, in „Circle of the Scroll“ eine Flöte und an einigen anderen Stellen ein Klavier.
Somit wird dieses ohnehin nur 44 Minuten kurzes Werk keinerzeit unattraktiv, die angesprochenen Zwischeninstrumentals und einzeln eingesetzte Instrumente halten das Interesse des Hörers aufrecht. Man spürt einfach, dass diese CD mit Liebe komponiert und eingespielt wurde und nicht um auf irgendeinen Zug aufzuspringen oder Merkmale anderer Band nachzuahmen.
Die Drums variieren zwischen hüpfenden, dezenden und polternden Rhythmen, es gibt sogar Double-Bass Untermalung, welche jedoch gedämpft und angemessen klingen. Auf jedenfall handelt es sich nicht um einen Drumcomputer, das ist deutlich hörbar.
Rimmersgard klingen leidenschaftlich, ideenreich, gemütlich, besorgt, warmherzig und manchmal vielleicht sogar auch ein wenig altmodisch. Wer sich also gerade klanglich mit den Samples anfreunden kann, dem kann ich dieses Album nur empfehlen. Es ist auf 522 Stück limitiert, handnummeriert und hier* zu erhalten. Für weitere Hörbeispiele stehe ich wie immer zur Verfügung.
Diskographie der Band:
A Venturer’s Mind [Demo] 1997
Erzherz 2001
Edit 10. Mai 08:
* scheint jetzt doch vergriffen zu sein