Re: SirMetalheads Empfehlungen im Viking/Pagan/Folk Metal-Bereich

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SirMetalhead
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SirMetalheads Tipp Nr. 15

Adorned Brood – Asgard

1. Intro
2. A God Ruled Time
3. Asgard
4. Black Beasts
5. Twilight In Midgard
6. Pride Was My Desire
7. The Ambush
8. Magic Nights
9. Mighty Swords
10. Arrival
11. Die Wiederkehr

Gesamtspielzeit: 49:37

Adorned Brood gehören eindeutig zu den Dienstältesten Pagan Metal Bands Deutschlands. Obwohl es die Band schon seit 1993 gibt, blieb sie immer im Schatten der Kollegen Menhir, XIV Dark Centuries oder den vielen anderen. Dafür sind sie aber ein wenig mitverantwortlich, denn durch den Stilwechsel im Laufe ihrer Jahre wurden sie zunehmend austauschbar. Trotzdem kann man ihnen eigentlich keinen Vorwurf machen, musikalische Weiterentwicklung steht jeder Band zu, die Richtung entscheidet sie selbst.
Aber gehen wir die Geschichte von vorne an. Nach 2 selbstveröffentlichten Demos kamen Adorned Brood 1995 bei Folter Records unter Vertrag, wo kurz darauf das Debut „Hiltia“ erschien. Schon hier war der ausgeprägte Mittelalter- und Folk-Anteil deutlich herauszuhören. Allerdings schien die Mischung mit dem Black Metal noch nicht 100%ig zu funktionieren und so folgte mit „Wigand“ 1998 ein deutlich schwärzeres Werk. Die typische Flöte war aber hier bereits wichtiger Bestandteil der Musik. Ihr drittes Album „Asgard“ stellt für mich den Höhepunkt der bisherigen musikalischen Entwicklung dar: Die Produktion ist endlich angemessen, die Melodien beweisen großes Feingefühl und alle Elemente gebenn ein rundes Gesamtbild. Frauengesang tritt ebenfalls mehrmals in den Vordergrund und schafft mit den akustischen Gitarren, die oftmals die E-Gitarren und ihre Riffs verzieren, eine Art Lagerfreuer-Stimmung wie sie das Cover eigentlich auch verspricht. Und doch verfallen sie dabei nicht in Kisch oder Dudelei, denn auch die Flöten werden absolut gezielt eingesetzt. Ich denke mit Schaudern an gewisse Werke der Konkurrenz, in denen krampfhaft versucht wird durch den Dauereinsatz von Holzblasinstrumenten eigenständig zu klingen.
Was bleibt zur Musik noch zu sagen? Die Drums klingen mal rasend, mal ritterlich-tänzelnd, mal aggressiv. Anfangs war ich durch den Krächtzgesang etwas irritiert, aber wirklich gewönungsbedürftig ist er nicht. 3 kurze Instrumentals sorgen zwischen den Liedern für das nötige Grundgerüst, denn länger hätte das Album nicht sein dürfen. Doch so ist es mit seinen 50 Minuten im absolut angemessenen Rahmen und bietet Unterhaltung für viele Hördurchgänge, Schwachpunkte hat es keine. Also besonders hervorstechend erachte ich die ersten 3 Stücke (Itro/A God Ruled Time/Asgard) aber auch danach geht es hochklassig weiter. Abgerundet wird das Album durch „Die Wiederkehr“, einem flotten, abwechslungsreichen Stück, welches auch auf der Myspace-Seite zu hören ist. Letztes Lied (ganz unten). Dort kann man Auch in Zusammenschnitte der oben kurz beschriebenen Vorgängeralben reinhören.
Nach Asgard ist die Band in seichtere Gefilde abgedriftet, es wurde teilweise kitschig und fast schon Gothic-lastig und damit absolut austauschbar, denn Mittelalter-Bands gibts ja bekanntlich genug. Doch das trifft für dieses Album glücklicherweise nicht zu.
Fazit: Von den vielen Folk Black Metal-Bands zählen Adorned Brood mit Asgard zu denen, die nicht missglückt sind. 🙂 Sehr zu empfehlen!

Ebenfalls erwähnenswert ist das geschmackvoll gestaltete Booklet sowie der CD-Aufdruck, die von Begeisterung, aber auch von Sachkenntnis und Authenzität zeugen. Adorned Brood gehörten nie zu den Clowns, die mit Plastikäxten und Blut im Gesicht versuchen, besonders „nordisch“ zu wirken.

Wer noch mehr hören will, kann sich (wie immer) gerne bei mir melden oder sich mal durch die Lieder auf Amazon.de durchklicken.

Diskographie der Band:
Hiltia 1996
Wigand 1998
Asgard 2000
Erdenkraft 2002
Heldentat 2006