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SirMetalheads Tipp Nr. 18
Saxorior – Never Ending Battles
1. Disaster Is Coming
2. Never Ending War (Edit)
3. Expiation (Edit)
4. Reasons of War (Edit)
5. The Old Spruce In The Wolfsschlucht
6. Blade of Revenge
7. Pain
8. Fathe
9. Dem Meister
10. For Those About To Rock
Gesamtspielzeit: 46:26
Was muss man sich unter dem Begriff „Battle Metal“ vorstellen? Den meisten werden hierzu Turisas oder vielleicht auch Hin Onde einfallen, die mit imposanten Keyboardklängen und heroischen Gesängen aufwarten. Im Falle von Saxorior ist alles ein wenig anders. Im Gegensatz zu den eben genannten Bans entstammen sie eindeutig dem Black Metal. Auf ihren früheren Alben boten sie mehr oder weniger belanglosen Black Metal der melodischen Machart. Und so ist es nicht allzu verwunderlich, dass die Band seit ihrer Gründung 1994 keine nennenswerten Erfolge verbuchen konnte. Mit diesem 10 Jahre später veröffentlichem Album hätte sich dies durchaus ändern dürfen. Doch dazu später mehr. Ein weiterer Wichtiger Unterschied zu anderen Bands dieser recht speziellen Sparte ist die Tatsache, dass Saxorior nicht aus Skandinavien kommen, sondern aus Pirna, eine Stadt im südöstlichen Sachsen. Warum das relevant ist? Zweifelsohne hat die Band Sympathien für Richard Wagner, der nicht weit davon (Leipzig) geboren und gelebt hat. Denn neben den finsteren Vocals und dem harten Gitarrenfundament findet man feine Melodiebögen und pompöse Arrangements, die die Musik einzigartig machen. Natürlich reichen sie niemals an die Qualität von Richard Wagners Werke heran. Und selbstverständlich handelt es sich nur um Keyboardklänge und keine echten Instrumente. Und dennoch halte ich diese Mischung für so erwähnenswert, dass ich sie jetzt hier vorstelle.
Die Musik im Konkreten ist gitarrenlastig und zu großen Teilen aggressiv. In der Tracklist findet ihr kurze Ausschnitte der ersten 3 Lieder, die von der Homepage stammen. Leider ist schon beim Vorzeigestück, dem Titeltrack „Neverending War“, der Refrain abgeschnitten, sodass ich dies nur eingeschränkt empfehlen kann. Sie geben ein ausreichendes Bild über den groben Klang. Allerdings fehlen eindeutig die großen Momente, die dieses Album so besonders machen. Daher bleibt mir nur dieses Youtube-Video von „Never Ending War“ in schlechter Qualität*, um euch auf den Titeltrack mit seinen Posaunen im Refrain (2:50) aufmerksam zu machen. Wer möchte, kann auch noch die Myspace-Seite besuchen, dort ist „Expiation“ in ganzer Länge vertreten.
Treibende Drums sorgen für Abwechslung und einen ordentlichen Grove, den man bei Turisas oder den vielen BM-lastigeren Bands beispielsweise oft vermisst. Nicht selten sind die Riffs recht thrash-lastig und einfallsreich.
Weitere Höhepunkte des Albums sind „Pain“ mit seinen tiefen Glockenschlägen, die auch im beeindruckenden „Father“ zum Einsatz kommen. Hier beweist die Band, dass sie auch ruhigere Momente auf dem Kasten hat, und die Gitarren einmal singen lassen kann. Des weiteren sind auf dem Album Orgel und Streicherklänge zu vernehmen. Das finale „Dem Meister“ ist Richard Wagner persönlich gewidmet, hier ziehen Saxorior noch einmal alle Register: Über 10 Minuten wird eine Mischung aus Oper, Filmsoundtrack und Death Metal. Eine starker Tenor singt vom Leben des Komponisten und liefert sich mit den BM-Vocals ein Duett. Eine irre Mischung!
Was sie sich allerdings bei dem AC/DC-Cover gedacht haben, bleibt mir schleierhaft. Das geht meiner Meinung nach deutlich in die Hose, auch wenn es der Band allen Anscheins nach ernst damit war.
Alles in allem bleibt ein herausstechendes Album, das mit seinen 45 Minuten genau die richtige Länge hat und über die volle Distanz (vom unnötigen Bonustrack abgesehen) begeistern kann. Musik, die man nicht alle Tage zu hören bekommt, allerdings auch nicht zwingend jedem gefallen muss. Für mich aber eindeutig die bessere Alternative zu den ganzen „Kriegern“ mit bemalten Gesichtern und zuviel Gedudel.
Diskographie der Band:
The First Fight (Demo) 1994
Return From The Dark Side 1995
Beyond Conceptions EP 1996
Portent Of Eternity 1999
Saxot 2001
Von Rache und Schmerz 2003
Never Ending Battles 2004
Völkerschlacht 2008
* lasst euch von dem Intro und der miesen Bild- /Tonqualität nicht abschrecken. Es ist kein wirklicher Live-Clip, die Musik wurde nur passend unter die Bilder gelegt.