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SirMetalheads Tipp Nr. 28
Wodensthrone – Loss
1. Fyrgenstréam
2. Leódum On Lande
3. Heófungtid
4. Those That Crush the Roots of Blood
5. Black Moss
6. Upon These Stones
7. Pillar of the Sun
8. That Which is Now Forgotten – 597
Gesamtspielzeit: 69:34
Unsere Reise führt uns einmal mehr auf die britischen Inseln. Dort wurden 2005 Wodensthrone gegründet, damals noch nach dem Vorbild der skandinavischen Schule von Immortal, Mayhem und Satyricon. Relativ schnell kamen die vier Gründungsmitglieder jedoch von diesen Pfaden ab und wandten sich einem atmosphärischerem Stil zu, der ihre lyrischen Inhalte über das Britische Königreich im Mittelalter besser unterstützte. Nach zwei eher rumpeligen Spilts – eine davon mit den slavischen Kollegen von Folkvang, die dem ein oder anderen hier eventuell ein Begriff sind – konnte man mit „Loss“ ein Debutalbum veröffentlichen, das die Band einen großen Schritt voranbringt. Der Sound klingt klar und transparent, ist aber weit davon entfernt, zu glänzen. Vielmehr wirkt er etwas dumpf und kantenlos, als wäre alles von einem dünnen Tuch bedeckt. Das hat zur Folge, dass er zwar dunkel und geheimnisvoll beim Hörer ankommt, aber dennoch warm und angenehm klingt. Eine derartige „Düsterromantik“, von der man hin und wieder in Reviews liest, finde ich so nur noch bei Hel, Summoning oder ihren Landsmännern von Ildra (genaugenommen nur einer). Wer jetzt allerdings behäbige Rythmen gepaart mit klebrigen Keyboards erwartet, der wird positiv überrascht. Dabei benutzen Wodensthrone durchaus Keyboards – und das nicht gerade sparsam. Aber man bemerkt sie kaum. Aus dem homogenen Gesamtsound stechen sie bestenfalls als helle Blitze am Klanghimmel heraus, während die Gitarren die Grundlage der Harmonien bilden. Um der Gefahr der Monotonie zu entgehen, wechseln besagte Harmonien relativ häufig, was mitunter auch dem intelligenden Bass-Einsatz zu verdanken ist. Dem zum Kontrast krächzt der Gesang relativ gleichmäßig vor sich hin und überlässt den Instrumenten die Bühne. Hin und wieder gibt es jedoch dynamische und rhythmische Kleinigkeiten, mit denen er auf sich aufmerksam macht. Abgerundet wird das Klangbild durch die herausragenden Drums. Während viele Bands, die auf atmosphärischen Pagan Black Metal setzen, ihnen eine untergeordnete Rolle zuweisen, scheinen sie das einzige Relikt aus den Black Metal-Tagen zu sein und legen ein Tempo vor, das den Rhythmen der restlichen Instrumente um längen vorauseilt.
Aus dieser einzigartigen Mischung entsteht ein Gesamtklang, der an Dynamik und Farben kaum zu übertreffen ist, gleichzeitig aber über eine kaum zu beschreibende Ruhe und Tiefe verfügt. Tatsächlich lege ich mir die Platte häufig zum Schlafengehen auf, um auf andere Gedanken zu kommen. Zwar ist sie alles andere als langweilig, versprüht aber eine ungeheure Ruhe und Gleichmäßigkeit. Das Schöne dabei ist, dass sie diese Effekte erzielt, ohne auch nur im Geringsten monoton zu sein. An dieser Stelle möchte ich auch darauf hinweisen, dass die Platte zwar als Gesamtwerk unschlagbar ist, sich einzelne Songs aber durchaus voneinander abheben. Innerhalb des oben genannten Stils ist noch genügend Spielraum für atmosphärische Abwechslung. Ich könnte jetzt auch noch auf die sehr schön gewählten Texte eingehen, möchte jetzt aber lieber Beispiele sprechen lassen.
http://www.youtube.com/watch?v=eBi0bN1RWf4
http://www.youtube.com/watch?v=LecYsiGeauc
Einmal mehr beweisen britische Metaller, dass sie über ein ganz eigenes Gespür von Atmosphäre und Dynamik verfügen, welches auf „Loss“ auch tonnenweise zu hören ist.
Wer noch mehr von der Band hören möchte, der kann sich auf auf deren Myspace-Seite einige Lieder anhören, darunter auch Material von den genannten Split-Veröffentlichungen.
Diskographie der Band:
Niroth / Wodensthrone Split 2006
Over the Binding of the Waves Split 2008
Loss 2009