Re: SirMetalheads Empfehlungen im Viking/Pagan/Folk Metal-Bereich

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SirMetalhead
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SirMetalheads Tipp Nr. 30

Waylander – Kindred Spirits

1. Echoes of the Sidhe
2. Lámh Dearg
3. Twin Fires of Beltíne
4. Of Fear and Fury
5. Grave of Giants
6. A Path Well Trodden
7. Quest for Immortality
8. Erdath
9. Kindred Spirits

Gesamtspielzeit: 53:48

Bis vor Kurzem zählten Waylander für mich zu den Bands, die weder Schlechtes noch großartig Herausragendes veröffentlichen, sondern einfach ordentliche Musik abliefern, ohne jedoch wirklich Aufmerksamkeit zu erregen. Ohne Frage, ihr Stil ist eigenständig und mangelnde Mühe kann man ihnen auch nicht vorwerfen. Doch den drei ersten Alben fehlte es mir bisher immer an Überzeugungskraft.
Dieses unglückliche Dasein hat sich mit dem neuen Album „Kindred Spirits“ grundlegend geändert. Es mag ein meinen niedrigen Erwartungen gelegen haben, doch bereits der vorab veröffentlichte Song „Echoes Of The Sidhe„, hinterließ bei mir einen tiefsitzenden Eindruck – eine schnelle Nummer, ohne großen Schnickschnack, dafür sehr authentisch und effektiv. Sie könnte stellvertretend für das gesamte Album stehen: Einfache Riffs, eine dezent eingesetzte Flöte und griffige Melodien. Der große Unterschied zu den Vorgängern: Was auf dem Debut noch roh und unbeholfen klang und sich auf dem Zweitling zu einer obskuren Mischung entwickelte, deutete sich nach einer längeren Pause auf „Honour Amongst Chaos“ im Jahr 2008 bereits an. Waylander haben ihren Stil perfektioniert und führen ihre Stärken nun konzentriert zusammen: Dynamik, Eingängigkeit und Natürlichkeit. Innerhalb dieses Rahmens kann das Album dennoch mit einer großen Vielfalt aufwarten: „Lámh Dearg“ und „Twin Fires of Beltíne“ überzeugen mit großartigen Melodiebögen im Refrain, „Of Fear And Fury“ ist ein geradliniger Stampfer, bevor das Akustikstück „Grave of Giants“ für eine erste Pause sorgt. Mit „A Patch Well Trodden“ taucht man mit Waylander in eine mystische Vision ein, bevor das Duo aus „Quest for Immortality“ und „Erdath“ für eine weitere Steigerung in Sachen Härte sorgt. Letzteres verfügt über thrashige Riffs und scharfe Hooks. Das Titelstück „Kindred Spirits“ rundet das Album versöhnlich ab und könnte sich zur absoluten Bandhymne entwickeln.
Keine Frage, es erfordet eine kurze Eingewöhnungszeit, bevor man sich in dem homogenen Werk zurechtfindet. Ich konnte mich jedenfalls schnell unter den Songs orientieren. Was mich jedoch dazu verleitete, dieses Album hier vorzustellen, ist die Tatsache, dass die Begeisterung für dieses Album auch auf die Vorgängeralben überschlägt, die ich mittlerweile in einem anderen Licht sehe. War ich mir beim Hören der Frühwerke nie sicher, ob Absicht oder Zufall hinter den erzeugten Stimmungen steckt, bin ich mir nun zumindest an vielen Stellen sicher, dass Waylander das Gefühl dieses Albums schon lange vor Augen hatten. Selbst das verschrobene „The Light, The Dark And The Endless Knot“ ergibt in meinen Ohren nun plötzlich mehr Sinn. Dieses Erlebnis ist dem neuen Album zu verdanken, das – ohne im eigentlichen Stil etwas zu ändern – die gesamte Diskographie aufwertet. Dieser Effekt hängt natürlich stark davon ab, wie intensiv man sich bisher mit der Band beschäftigt hat. Doch auch für Neueinsteiger ist es meiner Meinung nach allen anderen Werken vorzuziehen.
Sicherlich, Primordial oder Altar Of Plagues sind Referenzen, mit denen Waylander noch nicht vergleichen mag, aber zweifelsfrei müssen sie sich hinter Cruachan, Mourning Beloveth oder Mael Mordha nicht mehr verstecken!

Diskographie der Band:

Once Upon an Era Demo 1994
Dawning of a New Age Demo 1996
Reawakening Pride Once Lost 1998
The Light, The Dark and the Endless Knot 2001
Honour Amongst Chaos 2008
Kindred Spirits 2012