Re: Der öde Metal der 80er (oder: als die 90er den Metal retteten)

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Street Child

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Saro@Streetchild

Du mußt aber auch beachten, dass er von seinen Erfahrungen und Erlebnissen erzählt. Asgard und ich sind in etwa im selben Alter. Mag sein, dass es da den ein oder anderen Mailorder neben EMP und NB gab, aber wir waren damals 10, 11, 12 Jahre alt. Da war nix mit „mal eben in den Staaten bestellen“^^, oder wo auch immer Malibu etc. ihren Sitz haben. Und im Vergleich zu den 80ern und 90ern wird es den Leuten heute um einiges einfacher gemacht, vor allem durch das Internet. Ich glaube, das wollte er zu Ausdruck bringen. Ich habe es jedenfalls so verstanden 🙂

LG, Saro!

Dass es den Leuten heute um einiges leichter gemacht wird an Veröffentlichungen unserer Musik zu gelangen streite ich gar nicht ab.
Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass damals das Vertriebssystem – zwar in anderer Art, jedoch in gleicher Funktion – schon ausreichend, wenn nicht sogar ende der 80er übermässig (deswegen gibt es ja Malibu und Co heute nicht mehr, die übrigens den Sitz in Deutschland hatten und vierteljährlich, später sogar öfter einen bis zu 100 Seiten umfassenden Katalog versendeten) Bestand hatte, und die einen Heiden-Umsatz machten. Ich selbst war damals auch erst 15, 16 Jahre Mitte der 80er, hatte jedoch keine Probleme, selbst im Müller Drugstore völlig obskure und rare Platten zu erstehen mit meinem Taschengeld – selbst in vielen Plattenläden in den größeren Städten bin ich fündig geworden. Zwar konnte man kaum Höreindrücke gewinnen und es war jedesmal ein Blindkauf – was jedoch auch einen gewissen Reiz auf einen ausübte.
Das Positive war in den Anfangstagen, dass eine Übersättigung des Marktes noch nicht erreicht wurde, jede noch so kleine Newcomer-Band ihre Kundschaft erreichte und beachtliche Umsätze verzeichnen konnte. Ein Plattenvertrag damals bedeutete eine ganz andere Dimension als es heute der Fall ist.
Ich denke, dass es nicht unbedingt nur förderlich ist für eine neue Band, via Internet – Facebook, Youtube etc. jedermann zu jeder Zeit zugänglich zu sein – der Media-Overkill trägt auch dazu bei, dass eben viele begnadete Talente übersehen werden und Otto-Metal-Verbraucher im Zweifelsfall immer zu bereits gängigen Trends und Bewährtes zurückgreift. Dazu gibt es gegenwärtig einfach zuviel an neuen Bands, welche den Markt überschwemmen – zumal man ja wirklich nicht alles kaufen kann, selbst wenn man wollte (das verhielt sich früher auch aufgrund der geringeren und überschaubareren Veröffentlichungsdichte pro Monat anders).

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