Re: Moshcore?

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andysocial

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sooo meine arbeit ist getan, die nächste woche kann kommen, aber jetzt ist erstmal wochenende. nuuuuuuu. schauen wir uns mal das kleine opus von frau rex an. 30min ist natürlich für paula so kurz wie für unsereins zweieinhalb minuten. funktionierts? schaun ma mal

01. Tarantella – Misa Gringa

Beim letzten internationalen Kochtag, den es in unserer Arbeitsgruppe ab und an gibt (der Birnosaurus machte Weißwürste, worauf der britische Doktor gekonnt seinen Mageninhalt auf den Tisch entleerte), hat mir unsere Italienerin ein wenig von dem Tanz aus ihrer Gegend erzählt, der Tarantella. Dort wurden im 19. Jahrhundert, so sagt man, gutaussehende Frauen von seltsamen Taranteln gebissen und in ihrer Tollwut haben sie diesen wahnsinnig lustvollen, intensiven Tanz aufgeführt und jeder bekam beim Anblick eisenpimmelös eine große Gurke. Ganz interessante Story für Leute die mal glauben sie wurden vom wilden Watz gebissen. Naja. Spüits a amoi a musi? No kloar.
Bei den ersten Takten hört man schon dass die Band sich aus gutem Grund so nennt. Kann mir vorstellen wie man dazu im gypsystyle tanzt. Die Gitarren klingen nach einer guten Portion Wüste, das Boingboing nach Delirium, der Hu-Ha Mann könnte von den Donkosaken sein aber irgendwie ist der Song trotz der seltsamen Einsprengsel stimmig. Ansonsten bleibt ein schönes 4min Liedchen übrig das immer schön geschmeidig wegläuft, Stimmung macht auf Dorffeste im 19. Jahrhundert und ein Stückchen Rehfilet mit Rosmarinkartoffeln. Punkte: von hier bis Ürümqi.

02. The National – Afraid Of Everyone

Ja The National. Hab mir immer noch kein endgültiges Urteil über die Mannschaft gebildet, diese Alligator Scheibe ist noch in meinem Besitz. Einerseits ist es ja nett, Indierock zu machen für die Generation Golf, aber irgendwie bleibt es eben doch Indierock. Der Rhythmus nervt mich einfach zu sehr bei dieser Musikrichtung, dass ich mich dem anderen ergeben könnte. Der Rest ist auch nicht sonderlich spektakulär, dass mich das irgendwie wegziehen würde. Höchstens das Ende des Songs macht mich ein wenig hellhörig, aber 40 Sekunden guter Klang entschädigen nicht für den Rest. Die Stimmung während des Hauptteils gleicht einem traurigen Sonnenaufgang, den jeder schon mal gehabt hat, wenn irgendwie alles am Ende ist. Aber brauche ich das? Der Sänger nölt mir zu sehr und teilt somit etwas mit der Generation Golf. Punkte: von hier bis St. Pölten.

03. The Gathering – Amity

Von denen hab ich immer wieder mal Alben herumfahren und höre auch manchmal hinein, aber es hält sich nie in meinem Ohr. Der Grund ist der Gesang. Auch wenn das Stück eigentlich sehr fein ist. Die Hintergrundmelodie ist wirklich gelungen, der Gesang ist auch gut und mit das beste was da im Metal/Gothic/… herumrennt. Aber ist nicht meine Stimmlage und deswegen disqualifiziert es sich. Aber mit Anerkennung.
Das Stück an sich schmiegt sich ein wenig an, wirkt nicht aufgesetzt melancholisch oder träumerisch, passt also ganz gut. Getragen wird das Ganze von der Stimme und das sehr gut und füllend. Höhepunkt ist jedes Mal der Refrain der sich butterweich einfügt und den Bogen bekommt. Klingt alles super, aber wie gesagt kann ich den Gesang einfach nicht wertschätzen. Punkte: von hier bis Izmir.

04. Tori Amos – Black-Dove

Hmmmm. Tori Amos. Immer wieder ein hartes Los. Aber du wolltest es ja drauf haben. Auch wieder eine tolle Stimme, wenn man sie denn mag. Nicht unähnlich dem Gathering Song, wenn auch ein wenig poppiger und mit beträchtlich mehr Schmalz. Und der ist mir 10cm zu dick. Wenn sie ihre Stimme und die Begleitung im Zaum halten würde wäre der Song so viel stärker. So versinkt er in diesem Ausbruch an lauter, positiver Höhe und lässt den durchaus stimmigen Rest wie ein Fettberg dastehen. Unglücklich gemacht. Was magst du an diesem Stück? Wahrscheinlich genau den Teil den ich nicht mag. 🙂 Najo. Punkte: von hier bis Passau.

05. Unkle – Rabbit In Your Headlights

Deine Stimmung ist irgendwie in diesem Sommer recht trüb hab ich so das Gefühl. Unkle kenn ich nicht, aber sie machen eine Mischung aus Balladeskem und Cool Jazz zu alter Brubeck Zeit. Das passt erstaunlich gut. Der Beat im Hintergrund hält sich aber sowas von sehr gut im Hintergrund, dass ein Ohr zwangsweise dort ist um diesen 50 Jahre alten Beat zu hören und das andere Ohr ist am Vordergrund dran bei Stimme und Piano. Sehr klasse. Die Stimme könnte für meinen Geschmack ein bisschen reifer klingen, erzählerischer. Aber gut. Die Beatbox passt ebenso dezent ins Bild wie alles andere das dem Soundgewand Fülle gibt. Das Piano reißt immer wieder ein, bringt Spannung und Entspannung. Wirklich gut diese Unkle. Respekt. Punkte: von hier bis Ushuaia (aber von rechts herum)

06. Jay Munly – River Forktine Tippecanoe

Ich glaub den Song hab ich schon mal gehört. Und wenn nicht, trotzdem Jay Munly Take 2. Das erste Zusammentreffen war ja so gut, dass ich drei Woven Hand Alben habe, aber keins von Jay Munly. Das Stück hier sagt mir wieder nicht sonderlich zu. Ich mag seine Americana Art nicht so sehr, ich finde da wenig Spannung, seine Stimme (ist das nun seine?) finde ich nicht tragend und charismatisch genug für den Hintergrund. Und so fließt der Song auch an mir vorbei, ohne dass ich ihn auch nur für 20, 30 Sekunden in die Finger bekomme. Etwas schade, ist es doch der längste Song und Abschluss des Samplers. Aber ma hat ma Glück, ma hat ma Pech, Mahatma Gandhi. Et kütt wie et kütt. Und Lebbe geht weida. Punkte: von hier bis Bordeaux.