Re: Moshcore?

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palez

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andysocialmotz nicht und geh deinen sampler pflichten nach, weib.

Dass ich meinen Sampler-Pflichten nachgehe, will er also. Ich dachte mal, ich bringe ihn heute mal dazu, es sich vielleicht anders zu überlegen.

Aber beginnen wir doch mit was Schönem, nämlich meinem, wie erwartet, recht eindeutigen Favoriten auf dem Sampler: Necro Deathmort. „Devastating Vector“ und „The Heat Death of Everything“ führen nacheinander zwei der (vermutlich, also dem nach zu urteilen, was ich von der Band kenne) wichtigsten Stilbestandteile im Klangentwurf von Necro Deathmort vor; droneinduzierter Doom Metal einerseits, sehr fieser Industrialdub andererseits. Das etwas weniger interessante „The Heat Death of Everything“ verlagert sich auf den erstgenannten Teilaspekt. Blechern nachhallende Drums geben einen kriechenden Rhythmus vor, sie sind die Wände, an denen die Schlieren von verklumptem Teer hinunterfließen. Extrem tiefergestimmte Gitarren massieren die Synapsen, alle paar Takte fährt einem ihr grelles Feedback mit Sandpapier über die Haut. Erinnert mich vom Feeling her irgendwie minimal an Skullflower, liegt aber sicher nur an der Cover-Fabrgebung. Klischeehafte Beschreibung? Na, so soll’s auch sein.
„Devastating Vector“ klingt etwas weniger nach Hausmannskost. Von der Idee her ist die zu vermittelnde Stimmung sogar recht ähnlich, dadurch, dass das Ganze auf einem elektronischen Fundament stattfindet, kommen aber neue atmosphärische Facetten hinzu. Die Musik ist immer noch stockfinster, nun aber merkwürdigerweise auf eine ausgestellt lässige Art. Man stelle sich einen bouncenden Leichenwagen nach der entsprechenden Xzibit-Vorbehandlung vor, und wie er einem nach der Exposition (also nach ca. vier Minuten) genüsslich langsam über die Füße fährt. Eigentlich ist das ziemlich lustig, vor allem dann, wenn mit der Synthiemelodie völlig zusammenhangslos ein prolliges schwarzes Raumschiff sich von oben langsam in die Szenerie schiebt. Doch, unterhaltsam. Ein neuer Kandidat für die „2011 war doch nicht so langweilig wie das ganze Jahr über gedacht“-Liste.