Re: Moshcore?

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palez

Registriert seit: 04.01.2007

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Genau wie bei den artigen Danksagungen im Userwahlenthread ist es auch hier die Höflichkeitskonvention, die mich darüber nachdenken lässt, zu welchen Songs von andys Sampler ich überhaupt noch was zu sagen habe. Bei der hauseigenen Lieblingsband der Threadrumsitzer – Eisenpimmel – ist ein Kommentar geradezu eine Selbstverständlichkeit. Zunächst schneidet man scheinbar recht zufällig in die Szene einer Bandprobe, die auch nur aus dem Grund stattfindet, dass die Bandmitglieder und die geklauten Instrumente halt schon mal da sind. Man hat halt nichts Besseres zu tun, oder vielleicht doch (Fußball), ist aber auch egal, und wenn sich darin nicht das Konzept von der Absurdität des menschlichen Daseins manifestiert, dann weiß ich auch nicht. Die Zwischendialoge sind bei der Band eh immer das Beste, das Einzige, was ich vermisst habe, war der Kartoffelsalat. Eine Show im Nachmittagsprogramm von RTL2 mit genau dem Inhalt würde ich mir sogar ansehen. „Mist Gebaut“ enthält aber auch ein bisschen Musik, eine sagenhaft schlecht gespielte Version von irgendwas, das mich an The Velvet Underground – Femme Fatale erinnert, wahrscheinlich aber irgendein anderes Popstück aus den 60ern zitieren soll. Les Chanteurs plärren dazu irgendeinen Nonsens-Text heraus und fertig ist ein Song, der mich ein bisschen amüsiert, aber im Unterschied zu vielen anderen Hits der Band nicht richtig schockieren kann.

Angesichts der Tatsache, dass moderner run off the mill-Post-Rock mich schon seit ’ner Weile ziemlich nervt, so ich denn damit konfrontiert werde, bin ich Slint meine Bewunderung schon fast schuldig. Trotz Klassikerstatus und nur allzu vieler Gründe, wieso ich die Band eigentlich lieben müsste, hat es früher irgendwie nie funktioniert zwischen uns. Seit meinem letzten Versuch ist aber hoffentlich genug Wasser die Themse hinuntergeflossen, damit sich irgendetwas an diesem Zustand verändern könnte. Immerhin habe ich in der Zwischenzeit Gefallen an Three Mile Pilot gefunden, und das ist insofern wichtig, als dass diese Assoziation für mich zu einem Schlüssel zu „Breadcrumb Trail“ wird. Die komisch angeschlagene, in den höheren Tonbereichen verweilende und stellenweise stark verzerrte Gitarre ist ein 90er-Flashback der netten Sorte, die Laut-Leise-Wechsel kriegen 3MP allerdings deutlich eleganter hin. Jetzt wirst du (oder andere Leute, die die Band mögen) versuchen, mir zu erklären, dass es hier darauf nicht ankommt, aber von meinen länger zurückliegenden Anläufen her weiß ich noch in der Theorie, was für eine Stimmung die Band vermitteln will. Kommt noch nicht ganz an, aber ab jetzt bin ich zumindest ganz zuversichtlich.

Sonst hat irgendwie noch niemand was dazu gesagt, oder?