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Dancing Mad GodWer weiß…aber Alexdanza oder Nicname [AMF] sind ja noch ein paar Jährchen jünger als du und horten dennoch physische Tonträger, soweit ich weiß. Aber vielleicht wärst du einige Jahre später eine versnobte Vinylsammlerin geworden :haha:
:haha: Es ist nie zu spät für derlei dekadente Sperenzchen.
Dancing Mad GodMeine Vorliebe für CDs hat sich v.a. daraus ergeben, dass ich irgendwann erkannt habe: „Aha, wenn einem Musik wirklich etwas bedeutet, dann gibt dafür auch Geld aus.“ Das war unter Musiknerds und speziell in der Metalszene einfach Usus und ist es ja auch heute noch.
Immer, wenn das Argument in irgendeiner „Digital ist besser“-Diskussion gebracht wird, wehrt sich irgendwas in mir dagegen… Wahrscheinlich (meine Zauberkugel hat Verbindungsschwierigkeiten, müsste mal den Anbieter wechseln) hängt das Verständnis vom Wert von Musik zu einem nicht zu unterschätzenden Anteil vom Sozialisationsumfeld ab. Jedenfalls muss es für die heute 13-14-jährigen bedeutend schwerer sein, sich für Geldausgeben und physische Tonträger zu entscheiden, als es noch für mich gewesen ist, und entsprechend andere Beweggründe hat der Beispielteenager dann dafür. Es gibt gerade in der Metalszene zu viele Leute, die den eigenen Materialismus moralisch überschätzen, denn meistens sind es ja die, die in den eigenen Konsumgewohnheiten schon relativ gefestigt sind. Mal sehen, wie viele sich in fünf bis zehn Jahren fragen, ob sie sich da richtig entschieden haben.
Dancing Mad GodWobei das interessanterweise eigentlich der einzige Punkt ist, in dem ich mich der Metalszene merklich angenähert habe, obwohl ich im Alter von 14-18 oder so eigentlich nur diese Musik gehört habe. Das habe ich neulich erst wieder gemerkt, als ich meine vier oder fünf Metalshirts betrachtet habe, alle fast ungetragen…habe mich darin einfach nie wohlgefühlt*, genausowenig wie mit längeren Haaren. Nicht zuletzt ein Grund, warum das Internet eine so große Rolle in meiner musikalischen Sozialisation gespielt hat.
Ästhetisch hat mir die Metalszene eigentlich nie wirklich zugesagt. Als laufende Litfaßsäule komme ich mir aber trotzdem nicht doof vor. :haha:
Dancing Mad GodIch nehme an, ich konnte die Argumente der CD-Käufer damals einfach so gut nachvollziehen…die Bands unterstützen, eine engere Beziehung zu Alben aufbauen und nicht zuletzt die leicht esoterische Vorstellung, für das geliebte Ding eine Art von Opfer zu bringen.
Das, das „Will ich in der Hand halten“-Gefühl und mittlerweile eine Art Pseudonostalgie…
Dancing Mad God*Wobei ich nicht ausschließen will, dass es auch daran lag, dass die mir alle ca. vier Nummern zu groß sind :haha: Gerade den ganzen Underground-Kram gab’s irgendwie immer nur in XL…
:haha: Mit den Leuten mit dem entsprechenden Musikgeschmack hätte man mein Anathema-Zelt auch als Partnerkleidung tragen können.
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