Re: Moshcore?

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andysocial

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Music From Time And Space,

wobei Time etwa gegen 2 Uhr morgens und Space die Couchmulde war. Nehme ich mal an. Als Fazit zu dem Sampler würde ich sagen, ganz schön hörbar, wobei manches (mit Americanaanleihen) einfach an mir vorbei geschwebt ist. Ich hab letzt gelesen, dass die Kunst des Rezensierens das Ausblenden seiner selbst sein soll, um sich nicht zu wichtig zu nehmen. Darauf scheiße ich natürlich. Also bis auf den letzten Songs (der war ein Aschenbecherzungenkuss) war alles annehmbar.

1. Okta Logue – Bright Lights (8.5 von 10 Russische Zupfkuchen)

Band kenne ich, hätte sogar mal fast das Album bestellt. Man kann ja nie genug Platten aus dem Nasoni Backcatalog haben. Allerdings hat mich irgendwas davon abgehalten und beim Hören des Songs fällt es mir auch wieder ein. Nasoni, vor allem bekannt durch exquisite Stoner/Psychedelic Platten, hatte da wohl wieder eine einheimische Band vor sich, die in ihrer musikalischen Nähe schwimmt und musste zuschnappen. Was auf dem Album passiert ist auch voll in Ordnung, ein poprock-progressive Ding gehobener Klasse und wenn ich so auf das Datum der Veröffentlichung schaue, glaube ich wieder was mich in erster Linie vom Kauf abgehalten hat: Hypnos 69 haben ihr Album Legacy rausgebracht, was dem nicht unähnlich ist. Bis auf den Biss, den Hypnos 69 haben. Ich glaube danach verliert so ein Album wie Ballads Of A Burden irgendwie an Kraft. Nunja. Zurück zum Song. Ein ganz schöner Einstieg in den Sampler, die Melodie geht sofort ins Ohr, der Fuß wippt mit der Orgel und lässt den Sonntagstee (Oooooolong) wunderbar durch die Nieren glitschen. Gitarren passen ins Bild, die Assoziation mit den 70ern steht, dennoch wirkt der Song nicht antiquiert. Braucht auch keine weitere Interpretation als 3 Sätze. Schön gefällt mir die Länge. Da hätten manche Bands noch 3 Minuten drauf gesetzt. Mit 3.5 Minuten ist aber die perfekte (Radio)Länge erreicht. So hätte es weiter gehen können…..

2. Jess And The Ancient Ones – The Devil In G-Minor (6 von 10 Schwarzwälder Kirschtorten)

Den Namen schon oft gelesen, auch 2-3 reingehört (vor allem weil das Albumcover meiner Richtung entspicht und Svart meistens gute Sachen raus bringt). Aber was mich hier dann anspringt ist nicht meins. Pianobarmusik mit Westernatmosphäre, die mich sofort an eine in einem Saloon stehende Claudia Cardinale denken lässt (was bei Gott nichts Schlimmes ist). Nur leider sind solche Szenen immer mit Hang zum Beschissenen. Ganz soweit geht der Song natürlich nicht. Aber ich mags trotzdem nicht, ich mag auch den Calgary Stampede nicht, Trucks mit langer Schnauze und Lassowurfwettbewerbe. City Slickers mag ich aber. Was soll’s. Nach Nezys Sampler hab ich insgeheim gehofft kein Pianostück mehr zu hören. Ich hoffe es für alle weiteren Sampler weiter.

3. Patti Smith – Fuji San (5.5 von 10 Kasbuchteln)

Für Patti Smith tut’s mir ein wenig Leid. Ich halte viel von ihr. Ihre Musik hat Klasse, allerdings kann ich damit nichts anfangen. Klingt für mich immer wie eine weibliche Bruce Springsteen mit ein wenig mehr Esprit. Aber dieser Americanasound lässt mich Blut schwitzen. Noch mehr wenn wir in Richtung Fuji-San reiten. Für die Lyrics bräuchte ich das Reclambüchlein mit Interpretationshilfen. Ich nehm mal an der Song ist in Nebelschwaden einer Pfeife mit Häuptling Großer Schuh entstanden. 2 Rauchfänger, ein Pferdekuss und ein Casinogang später ist der Song auch schon vorbei. Der Sampler hat in gewisser Weise eine Richtung, die ich voll nachvollziehen kann und nicht weit weg von meinem Geschmack ist, trotzdem mag ich ihn streckenweise nicht.

4. Neneh Cherry & The Thing – Too Tough To Die (7.5 von 10 Baumkuchen)

Kenne ich noch von 7 Seconds mit Yossou N’Dour. War gefühlt 20 Wochen zu lange in den Charts damals. Mehr kenne ich von der Dame leider nicht, aber sie scheint mir sehr mit dem Jazz verbandelt zu sein wenn ich mir das anhöre. Schön vertracktes Lied, das aber immer in seinem Rahmen und somit ohne Schwierigkeiten hörbar bleibt. Gute Rhythmusfraktion hinter dem Frontbläser, der einen doch immer an dem Stück hängen bleiben lässt. Man könnte auch sagen: typisch Jazz eben. Würde ich mir live anhören wenn man mir eine Karte gibt.

5. Motorpsycho & Stale Storlokken – Through The Veil Pt. I (8 von 10 Esterhazytorten)

An diesen Song hatte ich eigentlich die größten Erwartungen weil ich die Motorpsychosachen eigentlich recht gern hab. Stale Storlokken kannte ich überhaupt nicht, war aber anfangs recht erstaunt, dass es wieder zum Jazz tendiert bevor Motorpsycho das Ruder übernehmen. Also alles beim Alten würde man glauben. Nicht ganz, Storlokken hat durchaus einen starken Einfluss, was man nicht zuletzt an der Songlänge sieht. Ich habe 4 Alben von Motorpsycho, aber kein Song artet dermaßen aus. Live ist die Sache eine etwas andere, da können sie gerne auch mal richtig ausufernd werden. Die Mischung aus Jazz und Psychedelic Rock passt eigentlich vorzöglich in dem Song zusammen aber es darf auch ein bisschen Kritik nicht fehlen und das ist einfach die Länge. Der Song überzeugt mich nicht in dieser Länge. Der Jazzpart treibt gut voran aber ihm fehlt ein wenig das Virtuose (was Motorpsycho übrigens auf Albumlänge auch oft fehlt). Aber das soll das Stück auch nicht weit nach unten drücken, dafür ist es zu gut. Nur nach 9 Minuten hätte Schluss sein können.

6. Storm Corrosion – Ljudet Innan (5 von 10 Bienenstichen)

Irgendeine Superband wenn ich mich recht erinnere. Mehr weiß ich allerdings nicht davon und wird wohl auch so bleiben. Ich geb’s zu, ich hab’s mir nur 3x angehört und während dessen etwa 17x aus dem Fenster geschaut, 6x erfolgreich den Reflex unterdrückt mir eine Pinzette in die Nase zu stecken und bin 1x dem Reflex unterlegen. Der Beginn klingt wie eine 800-fache Verlangsamung der ersten Sekunden von Bohemian Rhapsody. Wenn der Rest doch zumindest die 800-fache Verlangsamung vom Rest des Queen Klassikers gewesen wären, ich hätte 6 von 10 Glatzenpoaffen gezückt. Mama! Uhuuuhuuu. Verdammt ist dieses Lied zach. Man kann natürlich wenig kritisieren an einem Song der wenig besitzt bis auf ein paar ätherische Klänge aus dem Klingklangstudio. Aber selbst das haben Popol Vuh schon um 14 Magnituden besser gemacht. Und auch neben Bohren & Der Club Of Gore, die ja Stille in ihren Songs gepachtet und veredelt haben, wirken Storm Corrosion wie blutigste Anfänger. Für Stille gebe ich im Normalfall 3 von 10 Gurkengläsern aber weil es dann doch ein paar Klänge drin hat werden es ein paar mehr.

7. Meshuggah – Break Those Bones… (3.5 von 10 Punschkrapfen)

Puh, Meshuggah kann ich gar nicht ab. Da bekomm ich Zuckungen und die Nägel fallen mir ab. So im Normalfall. Aber irgendwie ist das bei dem Song anders. Er langweilt mich zu Tode. Bitter ist dabei noch, dass der Song fast 7 Minuten dauert. Es geht da auch nicht um Qualität des Ganzen, erkenne da keine schlecht gespielten Passagen oder etwas in der Art. Und auch die Vocals, die richtig mies klingen, sind nicht das was besonders störend ist. Der Grund ist einfach, dass den Jungs aber auch gar nichts weltbewegendes einfällt was sie in den Song packen können. Und so bleibt dann etwas übrig, das gerne mächtig böse klingen will, es aber nur zu mächtig langweilig bringt. Irre eigentlich. Für mich standen Meshuggah bislang immer für seltsamste Riffs und bösen Käse der in irgendeinem Chaos untergeht der nicht zu mir sprechen mag. Aber das was hier geboten wird ist einfach nur stinklangweilig und uninspiriert. Ich weiß allerdings nicht welche Meshuggah ich weniger lieb hab.