Re: Moshcore?

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andysocials Tape

01. Jack White- Freedom At 21

Auch nach der Auflösung der White Stripes hat Jack White sein Handwerk keineswegs verlernt. Er knüpft im Grunde da an, wo die White Stripes aufgehört haben, also in handwerklich sauberen, modernen Bluesrock. Der Song basiert auf einen leicht elektronischen Fundament, welches durch das hervorragende Schlagzeug und die tiefe Gitarre unterstützt wird, welche natürlich auch die quietschenden Feedbackorgien, die bei White nicht fehlen dürfen, nicht vermissen lässt. Der Gesang bewegt sich im coolen White- typischen Rahmen. Guter Song. Solides Album.

02. Orange Goblin- Red Tide Rising

Wie auch bei Jack White könnte man die Formel solide anwenden. Die Gitarren kommen hier krachig und effektiv auf den Punkt, der Gesang ist wild und rau. Also Stoner/Südstaaten-Rock, wie er knackiger kaum sein könnte. Zum herumdüsen ist das sicherlich auch ganz spaßig.

03. Kadaver- All Our Thoughts

Retro-Rock aus Deutschland, der mir zu uninspiriert oder auch einfach zu nett klingt. Die Referenzen könnte man knapp an einer Hand abzählen. Bemüht sich um Coolness, aber handwerklich und von den gesanglichen Fähigkeiten ist das ja schon arg begrenzt, was man vor allem auf deren Album merkt. Und die x-te Zeppelin- Kopie brauche ich ehrlich gesagt auch nicht. Das Gitarrensolo gefällt mir aber ganz gut (gniedelt sich schön einen ab).

04. Windhand- Libusen

Windhand geben sich in einen klassischen, rauhen Doomrock-Gewand, der sicherlich von St. Vitus und Konsorten inspiriert ist. Die Gitarren walzen somit alles nieder und der Gesang versucht, dieses Monumentale gut zu unterstreichen. Die Solos lassen auch nette Soundgarden-Parallelen zu (schon mal ein Pluspunkt). Kann man (wegen der schönen, scheppernden Produktion) sich ganz gut anhören.

05. UZALA- WARDRUMS

Der Sound ist viel zu leise abgmischt. Die Energie, welche solche Musik eigentlich braucht, geht dadurch schön völlig verloren. Ein weiterer Negativpunkt ist der räudige Gesang, der für das Doomfundament mir zu aufgesetzt wirkt. Die weibliche Sängerin sollte mal Gesangsstunden nehmen. Musik, die mir so ziemlich egal ist.

06. KTL- Phill 2

Die dissonanten Streicher und die rauschende Elektronik bauen ein dunkles Drone-/Dark-Ambient- Fundament auf. Diese Musik lässt sich sehr viel Zeit und steigert die Spannungskurve im Verlaufe des Tracks immer mehr. Dunkle Bläser läuten die Apokalypse ein. Schade, dass der Spuk etwa nach der Hälfte des Tracks ohne nennenswerte Höhepunkte mehr auskommt. Da tritt leider eine gewisse Gleichförmigkeit ein, die mich nicht weiter faszinieren will.

07. JK Flesh- Earthmover

Dunkle Elektronik und Distorted Vocals klingen in der Summe schon mal verdammt böse. Dabei lässt der Song es schon fast trippig angehen, sodass es die böse Atmosphäre gut unterstreicht. Schade, dass mich das handwerklich irgendwie schon fast wieder kalt lässt. Das Klangbild klingt in der Summe wie ein verzerrtes, kaltes Rauschen und die Vocals erleben ohne großen Wiedererkennungswert auch keine große Steigerung. Obwohl die Grundvoraussetzungen richtig sind, lässt mich das hier auch irgendwie ratlos zurück.

Fazit:

Den Doom/Südstaaten- Anteil hör ich mir gerne an, geht gut nach vorn und ist handwerklich sauber gemacht. Der Rest wil mich wegen erwähnter Kritikpunkte nicht packen. Bis auf ein paar Ausnahmen in den einzelnen Genres ist die Musik aber auch nicht so mein Fall. Da werden die Tracks auf diesen Tape auch nichts dran rütteln.

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