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Toolis Sampler
01. Baroness- Green Theme
Hier denkt man an Sommer, Sonne, Strand, irgendwo an der Küste Kaliforniens. Die sich auftürmenden, lichten Gitarrensphären besitzen etwas aufbrechendes, euphorisches. Die Spannungskurve weiß bis zum Schluss zu überzeugen. Klasse Einstieg!
02. Pelican- Lathe Biosas
Vorhersehbares postrockiges Laut-Leise-Schema, dass man in tausendfacher Ausführung schon mal besser gehört hat. Den Track fehlt es generell an einer nennenswerten, zündenden Idee, welche meine Ermüdungserscheinungen nur im Entferntesten lindern könnte.
03. OM- State Of Non- Return
Hat schon was tänzerisches. Das Bild von einer orientalischen Festlichkeit oder Zeremonie drängt sich immer wieder auf. Der coole Stoner-Part klingt noch nach staubiger Wüste. Die Streicher, die den Song sinnvoll bis zum Ende weiterführen, haben dagegen etwas geheimnisvolles und auch erotisches, tänzerisches. Der coole Bass lässt ebenso die Hüften kreisen. Macht sehr viel Spaß, den Song zu hören.
04. Gnaw Their Tongues- Deepwood Bodytrap
Der Spaß soll aber ganz schnell vorbei sein. Dronig und verzerrt kommt die Klangkulisse daher. Die Vocals wirken völlig abartig und bizarr. Bei den eingestreuten industriellen Passagen hat man das beklemmende Gefühl, inmitten einer grausamen, dunklen Folterkammer zu sein. Auch der doomige Ausklang trägt nicht gerade dazu bei, dieses dreckige, klaustrophobische Gefühl loszuwerden. Was ein kranker Scheiß.
05. If These Trees Could Talk- Red Forest
Es überrascht mich, wie frisch Post-Rock 2012 noch klingen kann. Der Song kommt sehr dynamisch daher, ist fokussiert und handwerklich einwandfrei. Die melancholische Gitarrenarbeit sagt mir gut zu, wirkt äußerst variabel und weiß mitzureißen. Die Band macht da vieles richtig.
06. Old Man Gloom- Shuddering Earth
Zwischen Verstörung und Wut pendelnder, zähflüssiger Doom, der mich wie manch frühere Sachen der Band nicht überzeugen will. Eine gewisse Stringenz würde den Track schon ganz gut tun. Die einzelnen Parts sind mir zu beliebig aufeinander abgestimmt. Wirkt eher wie eine verstörte Klangkulisse. Mein Fall ist das nicht.
Fazit:
Baroness, OM und If These Trees Could Talk sind jetzt nicht der Überflieger, wissen aufgrund des gelungenen Spannungsaufbaus und der Atmosphäre aber zu überzeugen. Gnaw Their Tongues und Old Man Gloom sind mir dagegen zu krank und bizarr. Pelican ist leider erschreckend langweilig. Viel Licht und Schatten also. Hat mir aber trotzdem Freude gemacht.
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