Re: rund ums Studium

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palez

Registriert seit: 04.01.2007

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SvartbergWeil ich ein arroganter Volldepp bin. 😈
Nein, ich muss sagen, ich hab wirklich (z.T. begründete, z.T. unbegründete) Vorurteile gegen gewisse Studiengänge. Ich finde es sehr wichtig, dass man etwas studiert, das einen interessiert und Spaß macht. Das ist das wichtigste an der Sache, man wird (im Optimalfall) sein Leben in diesem Gebiet verbringen. Dennoch, diese reinen Interessenesstudenten, die Kunst oder Geschichte oder Germanistik (ja, die Geisteswissenschaften halt…) studieren, weil es sie interessiert und auf die Frage was sie hinterher damit zu arbeiten gedenken mit „es wird sich schon was finden“ antworten, denken für mich einfach zu kurz. Wer konsequent seinen Berufswunsch verfolgt (etwa Archäologe) und z.b. bereits vor oder während des Studiums mit zusätzlichen Seminaren darauf hinarbeitet, vor dem zieh ich meinen Hut, weil ich nicht den Mut hätte, mich auf eine so winzige Berufschance einzulassen. Leider gehören die meisten Geisteswissenschaftler zur „Irgendwas find‘ ich schon“-Kategorie.

Was würdest du über einen Interessensstudenten denken, der die Frage nach den späteren Berufsaussichten mit „Im Bestfall werde ich halt alle paar Monate in Arbeitslosenfördermaßnahmen geschickt, aber ich hatte mit meinem Leben sowieso nichts vor und die geistige Verödung macht mir keine Angst“ beantworten würde?
(Du würdest wahrscheinlich denken, dass es seltsam bis unhöflich ist, auf eine Standard-Smalltalkfrage in einer pessimistischen/zynischen Weise zu antworten.)

FieldOfHonourDu hast ja eigentlich Recht, aber auf die heutige Zeit und die heutigen Verhältnisse passt das einfach nicht mehr, meiner Meinung nach. Wir (ich nenns mal Mittelschicht, obwohl ich den Begriff jetzt nicht sonderlich mag, noch will ich ihn jetzt genauer definieren, aber was halt auf den großteil unserer Bevölkerung passt) sind doch durch unsere Eltern einen gewissen Lebenstandard gewohnt. Wollen wir den behalten und unseren eigenen Kindern genauso was bieten können, brauchen wir nunmal einen „gut bezahlten“ Job.

Was ist mit der Unterschicht?

Hallways of AlwaysUnd wie zum Teufel soll das geistige Erbe der Menschheit weitergeführt werden, wenn jeder seine Entscheidungen nur nach dem Prinzip der praktischen Verwertbarkeit trifft? Denn es sind die Geisteswissenschaften, die uns ausmachen.

Bisschen sehr hohe Verantwortung, die du den Geisteswissenschaftsstudenten da aufhalst. Plus: Das Argument ist vertretbar, wenn man einen arroganten Naturwissenschaftler davon abbringen will, über Blümchenstudenten zu lachen, aber wahrscheinlich denkt kein angehender Blümchenstudent bei der Fachrichtungswahl über seine kulturelle/gesellschaftliche Verantwortung nach.
Wobei, jetzt kommt irgendwie nicht so durch, dass ich deine Auffassung irgendwo richtig finde. Gnah. Zu früh am Morgen.