Re: Heaven Shall Burn Tour-Tagebuch aus den USA!!!

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Heaven Shall Burn

Registriert seit: 20.12.2007

Beiträge: 10

22.04.08, The Muse, Nashville Tennessee

Da die Fahrt heute nicht so lang wa,r gab´s wieder Einkaufsterror in einer riesigen Mall. Inzwischen haben wir alle das, was wir wollten und sind auch dementsprechend zufrieden und glücklich, hahaha.

Nashville. Eine Stadt in der für viele Musiker alles angefangen hat und in der garantiert jeden Abend alle 7 Todsünden auf einmal zuschlagen.

Als wir den Club betreten, sitzen da zwei Typen mit ca. 150 Zigaretten im Mund, die versuchen einen Windowsrechner zum Laufen zu bringen. Ich brauch nicht sagen, dass das vergebens war, oder? Der eine Typ ist sehr nett und spricht außerdem sehr gut deutsch. Er sagt, dass wir zu früh dran sind. Hmmm, wir bessern uns tatsächlich. Da es über 25 Grad sind, chillen wir noch ein bisschen in der Sonne, während wir auf die anderen Bands warten. Das Aufbauen geht dann ziemlich schnell. Auch heute spielen wieder lokale Bands, die mir aber ein bisschen zu Bollo sind. Deshalb geht´s mal in die Stadt. Auf dem Weg kommen wir an einer ca. 400 m langen Menschenschlange vorbei. Was ist da los? Puddle Of Mudd spielen ca. 1 km von uns weg… Ich wusste gar nicht, dass es die noch gibt und dass die so viele Leute ziehen!

Und dann biegen wir in die Strasse, die uns zum Sündenpfuhl führt, ein. In wirklich jeder Kneipe spielt ne Liveband, alles lebt und bewegt sich, schöne Frauen und Cowboys in Klamotten, die einem Winnetou Film entnommen sein könnten, … Wirklich wie im Fernsehen. Fehlt nur noch, dass einer an uns vorbei geritten kommt. Aber ich denke, in der heutigen Zeit wird hier anders geritten ;). Alle paar Meter parken irgendwelche Stretch Limousinen, die so endlos lang scheinen, wie das Durchhören einer CD von Fler oder Cool Savage.

Wir kehren in eine Mischung aus rustikalem und undefinierbarem, mit rosa Flamingos an der Wand besetzten, Kneipchen ein, denn selbst hier gibt es einen veganen Burger – juhu! Und als wir uns das Fett auf die Hüften muffeln, spielt die Countryband zu unserer Linken auch noch ne Hammer Coverversion von „Highway to Hell“ Das muss einfach Schicksal sein.
Auf jeden Fall ist die Musiklandschaft und die Szene hier sehr beeindruckend und es ist toll, dass wir diese Atmosphäre mal schnuppern können…

Zurück im Club haben sich ca. 100 Kids eingefunden, die bei allen Bands tanzen und gut an der Bierbar zulangen. Deshalb kommt es bei unserer Show zu mehreren Zwischenfällen von irgendwelchen betrunkenen Vollidioten, die sich immer wieder im Pit angreifen und sogar mit Bierflaschen aufeinander losgehen.Wir brechen die Show ab, denn das hat bei uns auf Konzerten nix verloren. Hoffentlich wird das mit der Egotripkacke nicht noch mehr auf deutschen Konzerten, denn dann haben alle, die nur Spaß haben wollen, unter solchen minderwertigkeitskomplexbehafteten Kids zu leiden.

Nach der abgebrochenen Show setzen wir uns natürlich noch mit den Fans hin, die extra für uns gekommen waren und sagen sorry. Alle scheinen es zu verstehen.

Alles in allem ein durchwachsener Tag mit viel Schönem aber auch Mist, den man sich hätte sparen können, wenn da nicht wieder Selbstüberschätzung und Egoismus im Spiel gewesen wären…

Im Hotel ist es noch etwas gemütlich und dann, als ich aus der Dusche komme, wartet ja auch schon wieder der Tobias von Neaera bei mir im Ehebett. Langsam gewöhn ich mich da auch dran, denn in der Not frisst der Teufel ja bekanntlich Fliegen und Tobias hat eine auf seinem Arm tätowiert…

In diesem Sinne…
Gute Nacht & bis bald

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