Re: Airbourne: Live 2008

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megadethnatic

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Am 18. Dezember gab es in Hamburg zwei Alternativen für den geneigten Rock und Metal-Hörer:
Metalfest in der Markthalle mit den Bands Morbid Angel, Marduk, Kataklysm, Keep of Kalessin und Arsis oder in den Docks das Konzert von Airbourne mit der Vorgruppe Dajana Loves Paisley, die für Sound and Fury eingesprungen sind.
Vom Preis-Leistungs-Verhältnis denkt man sich vielleicht, dass das Metalfest die bessere Alternative ist. Aber es gab doch sehr viele, die sich doch das Konzert der australisch Hard Rocker Airbourne, die seitdem sie bei Roadrunner Records gesignt sind und mit dem Featureing ihres Songs Runnin‘ Wild bei Maiden NFL weltweiit immer berühmt werden, angucken wollten und darum hieß es schon ein paar Wochen vorher: AUSVERKAUFT!!!
Dementsprechen proppevoll ist es schon zu Beginn des Konzertes. Auch bei der Vorband sind schon relativ viele Leute im eigentlichen Konzertbereich, jedoch wäre der Andrang sicher größer gewesen, wenn nicht die unbekannten Dajana Loves Paisley (was soll dieser komische Name eigentlich?) sondern die etwas bekannteren Sound and Fury gespielt hätten. Auf jeden Fall lieferte die Band eine gute Show für eine knappe halbe Stunde. Die Songs sind zwar alle realtiv simpel gestrickt, jedoch hatte die Band eine große Spielfreude. Wahrscheinlich dadurch bedingt, das sie vor einem so großen Publikum (1.000 Leute?!?) spielen durften. So konnten sie schon viele zum Mitwippen und einige auch zum Mitbangen bewegen. Bei einem Song haben sie es auch geschafft, das ein Teil der Leute mitgesungen hat, wa saber auch daran lag, das sie den Guns N‘ Roses Song It’s So Easy gespielt haben, lag.
Nach einer doch relativ langen Wartezeit von über einer halben Stunde stürmen dann Airbourne die Bühne. Wer schon mal in den Genuss gekommen ist, einen Airbourne Auftritt zu sehen, weiß ungefähr, was ihn erwartet. Ein solides Schlagzeugspiel von Ryan O’Keeffe, synchrones Haare bangen des Bassisten Justin Street und von David Roads sowie den total abgdrehten Gitarristen Joel O’Keeffe. Dieser Mann steht auch für den ganzen Abend im Mittelpunk des Konzertes. Bei dem, was er einem bietet, vergisst man fast die eigentlichen Songs, die absolut Mitgröhltauglich sind und auch noch bei eins zwei Bier intus gut gemerkt werden können. Sei es ein Song wie Diamond in the Rough, Fat City, Cheap Wine & Cheaper Woman oder dat „Sauflied“ Too Much, Too Young, Too Fast. Was das Konzert wie bereits erwähnt so besonders macht, sind nicht die eigentlichen Songs, welche zwar alle sehr gut sind, jedoch nichts wirklich neues bieten, sondern die Spielfreude der vier jungen Australier. Sänger Joel steht,halt absolut im Mittelpunkt des Geschehens. Sei es aufgrund seiner Fanfreundlichkeit (Bierdusche für alle. Nur wie krieg ich die Dose auf? Klar, mit dem Schädel), spontanen Spaziergängen im Graben und anschließendem Erwerb eines kühlen Erfrischungsgetränks, das immer wieder kehrende Posieren direkt am Bühnenrand mit der Gitarre so nah am Publikum, das die Fans sie schon fast selbst spielen könnten, wäre da nicht noch ein halber Meter Entfernung zur Bühne oder dem einigen von Wacken bekannten Turmklettern, wo er mal ganz lässig im Sitzen seine Parts runterspielt, um anschließend mit einem Hechtsprung nach vorne und einer anschließenden Rolle vorwärts zurück auf dem harten Boden des Rock’n’Roll landet, den er dann gleich wieder durch seine Riffs zum Vibrieren bringt.
Das eigentliche Highlight des Konzertes ist neben dem Gratisbier für die Fans, welches von oben herabregnete, defintiv die Einleitung ihres ersten Hits Runnin‘ Wild, der für ihren Durchbruch sorgte. Aus einem anfänglichen Drumsolo entwickelt sich durch hinzustoßen von Bassist Justin und Gitarrist David die Grundform eines Halbkreises, der dann durch Joel, der direkt vor seinem Bruder Ryan steht, komplettiert wird, um dann wie gewohnt zu zeigen, das Hard Rock nicht tot ist, sondern verdammt noch mal lebt und zwar in einem Brutkessel genannt Docks. Mit Heartbreaker schließt die Band nach relativ kurzen 65 Minuten das Konzert ab. Relativ bedingt dadurch, dass das Album selbst ja nur knapp 36 Minuten Spielzeit hat. Erstaunlich, wie die Band es schafft, das Album auf die nahezu doppelte Länge zu ziehen, ohne für irgendwelche Längen zu sorgen.
Und auch wenn das Versprechen, jedes Jahr wieder nach Hamburg zurückzukehren eher eine Floskel war, merkte man, dass die Band Freude hat, ihre eigenen Headliner-Gigs neben den Supportauftritten für die Toten Hosen und schon mal Erfahrung für eine erfolgreiche, hoffentlich langjährige Karriere zu sammeln, damit es auch demnächst wieder heißt:
STAND UP FOR ROCK’N’ROL!!!

(Fotos folgen, denn ich war ja in der zweiten Reihe, nicht so wie einige andere hier 😈 )

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