@ Clansman:
Da muss ich Munky recht geben. Auch wenn die Grenzen zwischen (einigen) Ultras und der Hooliganszene mitlerweile verschwommen sind, muss man ganz klar zwischen der allgemeinen Ultra-Szene und den „klassischen“ Hooligans differenzieren.
Das es auch auf der Ultra-Seite eine Menge Leute gibt, die der 3.Halbzeit herbeisehnen ist unbestritten. Diese aber mit den KategorieC-Leuten gleichzusetzen halte ich für falsch, da den Ultras in 1.Linie der Support der eigenen Mannschaft am Herzen liegt.
Und jeder Stadiongänger weiss, dass man auch von der Polizei zur Seite genommen werden kann, ohne dass man auch nur das Geringste verbrochen hat. Ich weiss nicht, wie oft Du in Fussballstadien anzutreffen bist (da Du als BXB´ler nicht direkt in der Nähe wohnst, denke ich mal, dass Du ein eher unregelmäßiger Stadiongänger bist – ACHTUNG: nicht als Provokation gemeint!), aber jeder, der in der Nähe aktiver Fussballfans (Ultras, Ultra-Sympathisanten, biersaufenden Kutten- und Schalträgern ect.) anzutreffen ist, kommt schneller an ein SV, als er sein Bierchen bestellt.
Da ich mitlerweile Fussballspiele lieber von der Tribüne aus verfolge, als im singenden Pulk mitzumischen, habe ich meine Ruhe. Bei Auswärtsspielen allerdings ist es nicht immer einfach, sich abzugrenzen. Die Polizei packt alles an auswärtigen Fans in einen Mob, eskortiert diesen zum Stadion und sobald ein paar Leute aus der Reihe tanzen, hängen alle mit drin.
Dass Munky kein Hooligan – sprich: ein Stadiongänger, der Schlägereien sucht – ist, sollte mitlerweile jeder kapiert haben. Aber gerade in den letzten Jahren hat sich der gesamte Fussball inklusive seiner Fanszenen starkt entwickelt. Und ob sich alles in die richtige Richtung entwickelt hat, soll jeder für sich selber entscheiden. Ich persönlich bin mit der gesamten Entwicklung des Fussballs nicht einverstanden. Ein paar Beispiele, die mir langsam aber sicher den Spass am Sport nehmen:
1.) Es geht ausschließlich um´s Geld – Anstosszeiten werden willkürlich und ohne Rücksicht auf die Fans und kleine Amateurvereine zugunsten höherer Fernsehgelder verschoben,
2.) Pokalwettbewerbe werden künstlich aufgeblasen – was zur Hölle hat der Tabellendritte einer Liga in der ChampionsLeague verloren? Wieso müssen Gruppenphasen für künstliche Spannung sorgen, obwohl solche Pokale im KO-Modus ausgespielt werden sollten?
3.) Große Vereine können sich bis über beide Ohren in Schulden stürzen ohne Sanktionen befürchten zu müssen – aktuelles Beispiel: Schalke! Zum Vergleich: Rot Weiss Essen musste für eine Etatunterdeckung von ca. 200.000 DM in Liga 6(!!!) absteigen!
4.) Die gesamte Ultrabewegung ist nicht mein Fall! Ständiger Singsang im Block, den nur eine Handvoll Leute mitsingen kann, wird als großartiger Dauersupport gefeiert.
5.) Repressionen und willkürliche Stadionverbote für Fans, die ausschließlich ihren Verein unterstützen und spielen sehen wollen.
6.) Übermotivierte Polizisten und inkompetente SKB´s, die lieber den Knüppel schwingen, als deeskalierendes Verhalten zu praktizieren.
7.) Überzogene Eintrittspreise, die dafür sorgen sollen, dass demnächst ausschließlich „zahlende Konsumenten“ statt Fans das Spiel besuchen. Ein Beispiel: der VfL Bochum! Jedes Jahr Abstiegskampf pur und ich bezahle für eine Dauerkarte 375,00 €!!! Ein Preis, der für viele Fans nicht zu bezahlen ist.
Das Urteil des BGH ist meiner Meinung nach ein Schlag ins Gesicht für alle, die ihren Verein unterstützen wollen. Willkürliche Maßnahmen seitens der Staatsgewalt sind somit abgedeckt und jeder kann zufällig in so eine Situation hereinrutschen. Und das man diese Art von „Sippenhaft“ (ein paar Leute bauen Scheisse und 100 müssen die Zeche mitbezahlen) jetzt auch noch per Gesetz legitimiert hat, ist ein weiterer Schritt in die Richtung, die die Vereine sowie der Verband eingeschlagen haben – nämlich den kritisierenden, singenden und biertrinkenden Fans mit Trikot, Schal und Fahne den Stadionbesuch zu vermiesen.
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20.Oktober 2012 OVERKILL in Bochum :horns: 6.Juli 2013 IRON MAIDEN in Oberhausen :horns: