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Erstmal glaube ich, dass es nicht unbedingt an den Spielern liegt. Der HSV hat im Vergleich zur Vorsaison sicher an Qualität verloren, aber das erklärt nicht die unterirdischen Auftritte bisher.
Zweitens, wenn Oenning die Spieler nicht passen, die der Sportdirektor vorschlägt, dann muss er das sagen. Er trägt letztendlich die Verantwortung dafür, was die Mannschaft auf dem Platz abliefert, also kann er sich nicht Spieler aufs Auge drücken lassen, die er nicht gebrauchen kann. Ich glaube aber sowieso nicht, dass das der Fall war – siehe oben – und Oenning diese Transfers voll mitgetragen hat. Ich habe auch nichts Gegenteiliges in der Vorbereitung von ihm gehört. Da hieß es immer, man geht diesen Weg mit den jungen Spielern ganz bewusst, Rückschläge sind eingeplant, das ist okay, wir brauchen Zeit.
Drittens, Oenning steht nicht erst seit Juli beim HSV in der Verantwortung. Er hat den HSV im Frühjahr übernommen, war davor schon der Assi-Bimbo von Veh, ist also schon über ein Jahr voll im Trainingsprozess, und in diesem Zusammenhang muss er sich ankreiden lassen, dass der HSV in über einem Jahr kein taktisches Konzept erarbeitet hat. Da wird mal im 4-5-1 gespielt, mal im 4-4-2, zentrale Positionen wie die Doppel-6 werden ständig umgebaut – der HSV hat keine Spielphilosophie, null. Echt, ich habe manchmal den Eindruck, der Oenning würfelt, ob nun heute Jarolim, Kacar, Rincon oder Tesche auf der 6 spielen. 2 aus 4 ist da das Motto. Ene, mene, muh und raus bist du.
Das Köln-Spiel hat schon Vorzeichen-Charakter. Oenning wird das Spiel auch bei einer Niederlage überleben, aber wenn das jetzt auch in die Hose geht, hat man wirklich ’ne kleine Standortbestimmung für die Saison. Dann sollte man wirklich zusehen, dass man schnell 40 Punkte sammelt und am Ende bestenfalls als 10. über die Linie läuft. Schalke, Bremen und Stuttgart haben es letztes Jahr vorgemacht, wie schnell man als vermeindlicher Top-Club da unten reinrutscht.
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